Danke...
Meine Reise neigt sich dem Ende zu und an dieser Stelle möchte ich mich bei all denen bedanken, die meinen Blog so fleißig gelesen haben! Und denen, die nur herumgestöbert haben, kann ich nur empfehlen, alles von Anfang bis Ende zu lesen:) Ich habe die letzten Tage alles im Schnelldurchlauf durchgelesen und bin sehr froh, den Blog so konsequent geschrieben zu haben. Die Erinnerungen werden auf diese Weise nie verloren gehen.
Es folgt nun ein kleines Résumée:
Zu allererst muss gesagt sein, dass diese Reise eine große Bereicherung war. Ich bin unheimlich froh, diesen Schritt gewagt zu haben. Es ist nicht einfach, wenn man eine Arbeit, Wohnung und vor allem einen Freund hat! Wer macht das schon? Und welcher Partner unterstützt einen bei diesem Vorhaben? Wahrscheinlich nicht viele. Ist das eine Zerreißprobe? Sicherlich nicht, wenn man sich wirklich liebt und bis 3022 zusammenbleiben möchte.
Oleg, 1000 Dank für deine Unterstützung und Akzeptanz für meine spontanen Ideen:):):):):)
Eine solche Reise öffnet den Horizont. Eine andere Kultur kennenzulernen ist hochinteressant. Und man kann viel für sich dazulernen.
Mehr Vertrauen zu sich dazu gewinnen, gelassener bleiben, noch dankbarer sein für alles, was man zu Hause vorfindet und noch Vieles mehr.
Ich erinnere mich an meinen ersten Abend in Bangkok. Ich habe geweint und war völlig überfordert. Nicht zu vergessen, dass ich müde und hungrig war:) Ich lag im Bett und habe mich gefragt, ob das wirklich die richtige Entscheidung war. Ein Leben als Backpacker in einem mir unbekannten Land, auf einem mir unbekannten Kontinent, völlig auf mich alleine gestellt?! Jetzt sitze ich völlig gelassen im Restaurant meines Hostels in Bangkok, als wäre es das Normalste auf der Welt. Ich weiß, wo ich einen guten Shake kaufen, wo ich um 9 Uhr früh meiner Sticky Rice - Sucht nachkommen und in welchem vegetarischen Restaurant ich später gut essen kann. Ich finde mich auch ohne GPS gut zurecht im Zentrum und falle beim Anblick einer frittierten Spinne nicht gleich in Ohnmacht. Man gewöhnt sich einfach an alles und passt sich an.
Ich bin sehr froh, morgen wieder nach Hause fliegen zu können. Aber auch schade, dass dieses Kapitel nun wieder vorbei ist. Ich hätte gerne noch viele andere Länder gesehen. Indonesien zum Beispiel. Wenn ich aber die Möglichkeit hätte, noch einem Monat anzuhängen, wäre ich nicht bereit dazu. Ich bin für den Moment reisemüde. Ich kann nichts mehr aufnehmen.
Ich bin mit der Wahl meiner Reiseroute sehr zufrieden. Ich bin froh, dass ich in Thailand mit Nadine und ihrer Mutter starten konnte. Alleine nach Asien zu fliegen, hätte ich mich wahrscheinlich nicht getraut. Danke an die beiden, die mich an die Hand genommen haben! Der Urlaub auf der Insel Koh Chang war einfach himmlisch. Da hat es sich auch wirklich als Urlaub angefühlt. Tolle Strände, tolle Ressorts und tolles Essen und die schönsten Sonnenuntergänge.
Dann begann das Abenteuer. Ich war so nervös auf dem Weg nach Bangkok. Ich hatte viel Spaß im Norden Thailands, hatte tolle Bekanntschaften und ein Highlight dort war das 3-tägige Meditieren im Waldtempel.
Myanmar war kurz, aber dafür auch unvergesslich. Hier bin ich zum ersten Mal Scooter gefahren. Das macht einfach am Meisten Spaß. Die Reise in Myanmar war total witzig. Ich habe so viel gelacht hier! Das Lustigste war sicher die Geschichte mit dem "gestohlenen" Roller in Bagan:):):)
Dort erlebte ich auch die schönsten Sonnenaufgänge.
Vietnam gehört nach Sri Lanka zu den Favoriten. Die Landschaft, Höhlen und die Easyrider-Tour werde ich nie vergessen! Ich hatte auch dort tolle Reise-Freunde und ich hatte viel Spaß. Die Einheimischen waren zum Teil sehr anstrengend, da unfreundlich, und die Nachtfahrten waren schrecklich, aber im Allgemeinen liebte ich diese Reise.
Dann kam Neuseeland. Trotz der teilweise unglaublich nervenaufreibenden Nächte dank rücksichtsloser Teenie-Work-and -Traveller aus Deutschland war die Reise ein tolles Erlebnis. Die schönsten Momente war der Tongarino-Alpine-Crossing-Track und das Hobbiton-Movieset. Und die Begegnungen mit den Tieren. Ich habe Delfine, Robben, Seelöwen und Pinguine gesehen. Das waren Momente fürs Herz. Und ich war Paragliden! Das war auch richtig toll!
Mein Favorit ist Sri Lanka. Ich weiß noch, ich war so nervös. Ich habe mir einfach ein Ticket gekauft und habe es manchmal schwer hinterfragt. Man hätte die Bänderdehnung auch als Zeichen deuten können, aber letztendlich war dieses Land einfach klasse! Es ist ein so vielfältiges Land: Kultur, Natur, Tierwelt, tolle Strände. Die Safari-Touren waren einfach die besten Erlebnisse dort: Elefanten, Krokodile, Schildkröten und einen Leoparden habe ich gesehen. Nicht zu vergessen die artenreiche Vogelwelt, allen voran der Weißkopfadler und der Eisvogelverwandte Kingfisher.
Ich hatte dort keine Reise-Freunde, aber hatte nicht minder Spaß als in Vietnam.
Die Inseln in Südthailand waren sehr schön. Dort habe ich meine Angst vor dem Wasser etwas überwunden. Ich war sogar Schnorcheln! Am Ende habe ich sogar eine Tour gebucht, bei der ausschließlich geschnorchelt wurde!
Siem Reap in Kambodscha war wunderbar und Laos war vor allem im Süden bei den Inseln und im Norden toll!
Zurück in Thailand genoss ich überwiegend das Nichtstun, bei dem ich gut reflektieren konnte, was ich die letzten acht Monate so getrieben habe.
Ich habe einiges gelernt. Ich kann jetzt asiatisch kochen, bin gelassener geworden und meditiere in Stresssituationen. Ich habe viele Ängste überwunden wie Seilbahn fahren, Höhlen besichtigen, Scooter fahren, Kayaken, Paragliden und Schnorcheln. Ein Wunder, dass ich überhaupt das Haus verlasse:):) Letztendlich bin ich bei allem vorsichtig, und am Ende macht es mir dann so viel Spaß, dass ich das nächste Mal nicht abwarten kann:)
Anfangs war alles noch wahnsinnig aufregend. Selbst die langen Busfahrten waren interessant. Das Gefühl nicht mehr arbeiten zu müssen, konnte ich in allen Zügen genießen. Ich dachte, das Leben als Reisende macht mich auf Dauer glücklich. Aber selbst das Reisen wird irgendwann zur Normalität und ich bin nicht glücklicher als sonst auch. Am Anfang ist man noch auf Adrenalin, aber das Gehirn gewöhnt sich an alles und reguliert wieder alles zum Normalbereich. Ich habe ein gutes Leben zu Hause und deshalb freue ich mich auch auf morgen!
Und es ist auch nicht immer einfach gewesen. Die Tiefpunkte im Leben hat man überall mal, egal wo oder wie man lebt.
Ich bin sehr froh und unendlich dankbar, dass ich gesund geblieben bin. Ich hatte kein Dengue-Fieber, Malaria, vor allem keine Lebensmittel-Vergiftung, was mir bei den hygienischen Verhältnissen wirklich ein Rätsel bleibt, keine Wanzen im Bett, keinerlei unangenehme im Sinne von bedrohlichen Begegnungen oder Situationen. Das Grauenvollste, was ich gesehen und erlebt habe, war die Monsterspinne im Bungalow in Koh Phangan.
Ich übertreibe nicht, aber das war wirklich schlimm für mich. Deswegen habe ich auch nie Trekkingtouren mit Übernachtung in einer Hütte im Dschungel gemacht.
Die ganze Panik vor der Reise vor allem, was passieren kann, hätte ich mir sparen können. Bestohlen wurde ich Gott sei Dank auch nicht. Dafür habe ich einige Dinge verloren/liegen lassen. Manches habe ich auf dem Weg verloren, andere Dinge einfach liegen lassen im Hostel. Letzteres passiert schnell. Da hängt man ein Kleidungsstück auf den Balkon zum Trocknen und denkt einfach nicht mehr daran. Und dann ändert man seinen Ort alle paar Tage. Da kann man halt nicht schnell mal zurückkehren. Wie oft vergisst man zu Hause was.
Schloss 2x
Schlüssel vom Schloss
Ohrringe
Armband
Sarong 2x
Kabel 2x
Sonnenbrille
5 Liter Wasserflasche
Geld
Weißes Oberteil
Socken 2x
Seife
Ausweis
Cappie
Aufblasbares Kopfkissen
Schal
Stirnlampe
Steine 2x
Schlagsack (wurde mir nachgeschickt)
Schlagsack (wurde mir nachgeschickt)
Da ich so gerne rechne, folgen nun ein paar Zahlen:
Thailand: 13.1.-30.3.
Myanmar: 3.3.-12.3.
Vietnam: 12.3.-11.4.
Neuseeland: 12.4.-7.6.
Sri Lanka: 8.6.-7.7.
29 Tage - 17 Betten - 1369 km
Thailand: 7.7.-6.8.
30 Tage - 20 Betten
Kambodscha: 6.8.-11.8.
5 Tage - 2 Betten
Laos: 11.8.-29.8.
Thailand: 29.8.-7.9.
Zusammengefasst ergibt das 255 Nächte, in denen ich in 130 verschiedenen Betten geschlafen habe.
Im Schnitt sind das alle zwei Tage ein anderes Bett.
Das Besondere ist, dass ich mich an jedes Haus erinnere, den Weg zum Zimmer, wo das Bett stand und den Weg zum Bad. In Neuseeland betrifft das auch die Küche. Nur bei fünf Betten in drei Unterkünften in Neuseeland erinnere ich mich an alles außer wie das Zimmer aufgeteilt war und in welchem Bett ich schlief.
Ich werde Asien vermissen. Vor allem das Essen und die Einfachheit und Authentizität. Die Nachtmärkte, Verkäufer, die hinter der Theke schlafen, Straßenhunde und -katzen, die freundlichen Menschen, Massagen, die exotischen Früchte, die stets neuen Bekanntschaften usw.
Was ich nicht vermissen werde sind Spinnen, Kakerlaken, Moskitos, die Mittagssonne und Hostels:)
Wolf freut sich auch auf zu Hause. Er war stets ein angenehmer Reisepartner. Hat sich nie beklagt oder kam meinen Reiseplänen in die Quere. Nur in Ko Phi Phi hat er wegen der extrem hohen Luftfeuchtigkeit stark geschwitzt und wir hatten Angst um sein Fell. Er muss jedenfalls sofort in die Waschmaschine, wenn wir zurück sind:)
Der Blog neigt sich dem Ende zu. Nochmals vielen Dank an die interessierten Leser. Ich bin schon ganz aufgeregt, euch alle wieder zu sehen!