Montag, 13. Februar 2017

12.2.-22.2. Chiang Mai

12.2. 12.2. 12.2. 12.2. 12.2. 12.2. 12.2. 12.2. 12.2. 12.2. 12.2. 12.2. 12.2. 12.2. 12.2. 


Nach 7 Stunden Fahrt komme ich in Chiang Mai an. Ich checke ein in mein schönes Hostel, wo ich nur 3,22 Euro pro Nacht zahle! Die beiden Hostelbesitzer kommen aus Spanien und Rumänien. Sie sind unheimlich nett. Ich gehe abends auf den großen Sonntags-Nachtmarkt und esse mich durch. Ich verabrede mich mit den Mädels aus Deutschland, die ich in Sukothai kennen gelernt habe. 





Der Markt ist einfach toll. Es gibt überall Essen und Souvenirs zu kaufen. 




Ich liebe es, dass man überall frisch zubereitete Säfte und Smoothies kaufen kann. 







Hier kaufe ich mir einen frittierten Kokoscracker. Er ist lange Zeit brühend heiß und dann ziemlich zäh. Erst im abgekühlten Zustand kann man ihn essen wie einen Keks.



Nach dem Kokos-Cracker esse ich Pad Thai für 27 Cent.


Und zum Nachtisch Sticky rice mit Mango. Ich könnte echt alles essen. Es ist wirklich schwer überall zu widerstehen. Schade, dass man nicht immer essen kann, sondern man irgendwann satt wird:)









Das ist handgemachte Seife. Die Seife ist anfangs eine weiße Kugel und dann werden Blumen daraus geschnitzt und später bemalt. 


13.2. 13.2. 13.2. 13.2. 13.2. 13.2. 13.2. 13.2. 13.2. 13.2. 13.2. 13.2. 13.2. 13.2. 13.2. 

Heute rede ich mit einem Mädel an der Haltestelle, die zum Tempel auf dem Berg Doi Suthep fahren möchte. Ich empfehle ihr den Tempel zum Sonnenuntergang zu besuchen und so treffen wir uns um am Nachmittag und fahren gemeinsam mit dem Taxi hoch und besichtigen zusammen. Sie heißt Kate und kommt aus den USA. Es macht so Spaß einfach Leute anzuquatschen. Hier sind so viele alleine unterwegs und dann schließt man sich einfach zusammen.










Kate und ich.


Der Blick auf Chiang Mai.



Das ist die Jackfrucht. 






Jippie!!!!





Am Abend gehen Kate und ich auf den täglich stattfindenden Nachtmarkt in der Nähe meines Hostels. Dort wollen wir essen. Lydia aus den USA, mit der ich in einem Zimmer schlafe, frage ich, ob sie auch kommen möchte und sie bringt wiederum Alex aus Deutschland (ursprünglich Kasachstan) mit, der ein Stockwerk über uns schläft. Das Hostel ist klein. Es gibt zwei Zimmer à sechs Personen, also ziemlich übersichtlich und so frägt man die, die alleine unterwegs sind. Ich liebe dieses Leben. Man lernt immer neue Leute kennen. Es ist so spannend und interessant. 
Wir geben eine gute Gruppe ab und so verbringen wir die nächsten Tage zusammen, unternehmen viel und verbringen eine wirklich sehr schöne Zeit miteinander.

14.2. 14.2. 14.2. 14.2. 14.2. 14.2. 14.2. 14.2. 14.2. 14.2. 14.2. 14.2. 14.2. 14.2. 14.2. 

Wir leihen uns heute Fahrräder aus und fahren zu einem der vielen Wasserfälle. Wir frühstücken vorher noch. Diesmal wie die Thais, die schon um 7.oo Uhr morgens Nudeln, Fleisch und Fisch essen. Wenn man morgens um diese Zeit durch die Straßen läuft, findet man schon überall Fleischspieße, Nudel- und Reisgerichte. 




Ich esse ein Nudelgericht. Aber nicht um 7.00 Uhr natürlich. Ca. um 10 Uhr.


Lydia, Alex, Kate und ich.


Armer kranker Hund.





Nach den Wasserfällen fahren wir zum See Huay Tung Tao. Zwischendurch bin ich ziemlich am Ende. Mir fehlt es an Wasser und Essen. Es ist sehr heiß. Alle sind sehr rücksichtsvoll, wir schauen nacheinander und warten aufeinander.




In the jungle....


Ist das nicht schön?!


Auf dem Heimweg besichtigen wir einen von den rund 200 Tempeln der Großstadt Chiang Mai.
Es gibt hier ca. 135.000 Einwohner. Sie ist die größte und kulturell wichtigste Stadt in Nordthailand. Die Stadt wurde 1296 gegründet.




15.2. 15.2. 15.2. 15.2. 15.2. 15.2. 15.2. 15.2. 15.2. 15.2. 15.2. 15.2. 15.2. 15.2. 15.2. 


Ich leihe mir ein Fahrrad aus und besichtige einige Tempel innerhalb und außerhalb der Altstadt. Diese wird von einem quadratisch angelegten Wassergraben umgeben. Die Ecken sind Überreste der alten Stadtmauer und es gibt zu allen Himmelsrichtungen Haupteingänge. Es ist praktisch, wenn man sich verabreden möchte. Man trifft sich dann zum Beispiel am östlichen Eingang. 




Der silberne Tempel. Es ist ziemlich schade, dass ich als Frau nicht hinein darf. 






Pizza!!!


Hier machen Kate und ich Yoga im Park. Hier kommen viele Leute um sich zu entspannen oder um Sport zu treiben. Viele joggen oder trainieren an den Geräten. 




Am Abend gehen Lydia und ich zu einem Nachtmarkt, der östlich liegt.
Ich kann mich schon wieder schwer zurückhalten! Pancakes und Eis!



16.2. 16.2. 16.2. 16.2. 16.2. 16.2. 16.2. 16.2. 16.2. 16.2. 16.2. 16.2. 16.2. 16.2. 16.2. 

Kate, Lydia und ich machen Yoga am Morgen im Park und fahren dann mit den Fahrrädern, die man für 1,60 Euro ausleihen kann zu zwei wirklich schönen Tempeln im Wald. Alex kommt auch mit. Wir schlafen jetzt alle in einem Raum, da Lydia und ich das Zimmer wechseln mussten. Und es kommt noch Elsa aus Lettland mit, die in unserem alten Zimmer schläft. Ein Drittel des Hostels hat sich also schon gefunden:)





Wir besichtigen Wat Umong, eine 700 Jahre alte buddhistische Tempelanlage. 
Es gibt auch einen Tunnel, in dessen Gänge Buddhastatuen stehen. 


Kate, Elsa, Lydia und Alex.














Der Tempel ist wunderschön und hat eine ganz eigene Ausstrahlung. 


Es gibt eine Ausstellung von Bildern, die Geschichten aus der ganzen Welt zeigen. 
Hier ist die Geschichte vom Wolf im Schafspelz.


Die nächste Station liegt acht Kilometer weiter. Wat Pha Lat, ein Tempel, der ebenfalls von Natur umgeben ist. Wir fahren die Hälfte mit dem Fahrrad und nehmen dann ein Taxi, da der Anstieg ziemlich groß ist. 















Zurück geht es durch den Dschungel. 




Und am Abend geht es wieder zum Nachtmarkt, wo wir uns leckeres Essen gönnen.

17.2. 17.2. 17.2. 17.2. 17.2. 17.2. 17.2. 17.2. 17.2. 17.2. 17.2. 17.2. 17.2. 17.2. 17.2. 

Geburtstag!!! Ich mache heute einen Kochkurs in der Organic Thai Farm Cooking School. Wir sind zehn Leute, die alle am Hostel abgeholt werden. Es sind vier Paare, ein Däne und ich. Der Däne reist mit seiner Frau und seinen drei Kindern im Grundschulalter. Sie sind zwei Monate unterwegs und unterrichten ihre Kinder selbst. Fantastisch! Unsere Leiterin ist eine dynamische 23-jährige Thailänderin, die mich begrüßt mit "Are you ready to cook and eat the whole day?" - Oh ja!

Wir gehen zum Markt und schauen uns die vielen Reissorten an, die es gibt und lernen etwas über Pasten, die man hier kaufen kann.  



Das ist die Durian-Stinkfrucht, die der Jackfrucht ähnelt. Sie hat spitze Stacheln. Wenn man sie isst, stinkt man Tage später so sehr, dass man nicht in ein Taxi steigen darf und auch möglichst in den Supermarkt geht. In Restaurants darf man sowieso nicht. In Bangkok hat das jemand im Hostel gegessen und es hat zwei Tage lang unerträglich gestunken.  


Das ist was Interessantes. Ich denke, man hat Kiwi püriert, angebraten und mit Kokosmilch gefüllt zusammengerollt. 



Nach dem Markt geht es auf die Farm. Und hier ist eine Baby-Ananas.


Hier werden viele Kräuter und Gemüse- und Obstsorten angebaut, die in der thailändischen Küche Verwendung findet. 


Das ist die Schmetterlingsblume. Man kocht die Blätter, sammelt das blaue Wasser und kann damit den Stickyrice (Klebereis) einfärben. Die Wirkstoffe sind sehr gesund.


Jeder hat seinen eigenen Bereich und alles ist sehr gut durchorganisiert. Wir kochen heute vier Gänge, mit einigen Varianten, Vegetarisch, Fleisch, Fisch, Green, Red oder Yellow Curry Paste, Suppen mit oder ohne Kokosmilch. Je nachdem, was jemand ankreuzte, bekommt man seine Zutaten. Zwei Frauen spülen das Geschirr und die Töpfe und reinigen die Arbeitsfläche während wir essen. 


Zu Beginn bereiten wir die Curry Paste zu, die später die Basis für das Curry (Scharfe Suppe) bildet. Wir zerstöseln Knoblauch, Schalotte, Cumin, Koriander und Wurzeln, Salz und Pfeffer und vermengen es mit Öl. Je nach Schärfegrad kommen natürlich noch ein bis 7 Chilischoten hinzu. Ich esse zwei bis drei Chilischoten, denn ich liebe es scharf zu essen. 


Wir lassen die Paste ziehen und bereiten in der Zwischenzeit die Zutaten für die Tom Yam Suppe vor. Man isst sie mit Shrimps, Chicken oder Tofu. Man bekommt eine Platte mit den Zutaten, die Köchin erklärt uns alles und dann wird geschnibbelt. In Thailand schneidet man aber nicht alles so klein wie in der deutschen Küche, sondern man schneidet große Stücke. In die Suppe kommen Zitronengras, Pilze, Koriander, Tomate, Galanga-Wurzel und Pepperoni.



Es wird alles einige Minuten gekocht. Auf keinen Fall zu lange. Man isst hier wirklich sehr gesund. So viele Sorten an Gemüse, Wurzeln und Kräuter! Man bereitet alles frisch zu, kocht es sehr kurz und serviert es sofort. 



Wir garnieren immer noch alles schön und genießen unser Werk. Es ist sehr gut, allerdings würde ich es nicht bestellen, da das nicht meine Geschmacksrichtung ist. Ich mag nicht so sehr Koriander und diese Wurzel. In der Suppe sind außerdem Sojasauce oder bei Bedarf Fisch- und Oyster-Sauce. Heute weiß ich, dass Oyster der englische Begriff für Austern sind. Ich dachte immer, das ist eine schöne Bezeichnung für eine Art Sojasauce.  


Jetzt werden Frühlingsrollen zubereitet! Karotte, Tofu, Sojasprossen, Glasnudeln und Koriander werden in große Partien geschnitten und dann 30 Sekunden im Wok angedünstet. 


Wir rollen zwei Frühlingsrollen...


...frittieren sie....


...und dürfen gleich zum nächsten Gang übergehen. Die Süß-Sauer-Sauce ist auch selber gemacht. Brauner Zucker, Chili und Knoblauch sind die Zutaten. Übrigens kommt überall brauner Zucker ins Essen. 



Als nächstes gibt es Papaya-Salat. Dazu verwendet man die unreife grüne Papaya, die man als Gemüse isst im Gegensatz zur reifen gelben Papaya, die man als Obst isst. Peanuts, Limette, Tomate, Knoblauch und lange grüne Bohnen sind die Zutaten.
Danach kochen wir Red, Green oder Yellow Curry. Ich mache das Red Curry, weil mir die Farbe am Besten gefällt. 



Wir lassen das Curry abgedeckt stehen und kochen noch ein Gericht mit Cashewkernen. 



Da wir natürlich irgendwann pappsatt sind, verpacken wir die Reste in Tüten zum Mitnehmen. 


Zum Abschluss gibt es noch Sticky rice mit Mango.



Ist das nicht herrlich? Fast zu schön um es aufzuessen. 


Der Kochkurs war richtig toll!!! Ich habe so gut gegessen. Ich habe nur auf der Insel so gut gegessen im Restaurant. Man konnte auch nicht viel falsch machen. Wenn man die Anleitung der Köchin befolgt, kann jeder kochen. 


Am Ende gibt es ein Rezeptbuch! Jippie!!!


Am Abend werde ich von Lydia, Elsa und Alex mit Geburtstags-Früchten überrascht. Wir verabreden uns mit Kate und gehen ins Cabaret. Ladyboys tanzen und singen Playback. Manche Männer haben dann auch noch das Glück angetanzt und abgeknutscht zu werden. Wir sitzen ganz vorne in der Mitte. Ein guter Platz für die Kurzsichtigen unter uns, aber Alex bekommt irgendwann eine Banane in den Mund geschoben:):):) Der Arme.    








Danach geht´s noch Tanzen. 



18.2. 18.2. 18.2. 18.2. 18.2. 18.2. 18.2. 18.2. 18.2. 18.2. 18.2. 18.2. 18.2. 18.2. 18.2.


Heute lege ich einen Entspannungs-Tag ein. Am Abend gehen Lydia, Elsa, Alex und ich zum Nachtmarkt. Ich bin ziemlich müde und es sind so viele Leute auf dem Markt, dass man Platzangst bekommt. Es ist anstrengend und mir ist zum Heulen zumute. Morgen heißt es auch wieder Abschied nehmen von meiner netten Gesellschaft. Und ständig sehe ich ganz kranke Menschen, die in der Mitte der Fußgängerzone sitzen und betteln. Ist das organisiert und sie müssen da sitzen? Schrecklich. 
Da kann man sein Essen nicht mehr runterschlucken, weil man ein schlechtes Gewissen hat, vor lauter Leid. 



Beim Tempel gibt es eine Trommel-Show mit einem witzigen Tier, das mit seiner Schnauze klappert und um Geld bittet. 







Beliebt sind hier Erdbeeren. Manchmal greifen die Asiaten vorzugsweise, man kann es nicht verstehen, nach der linken Variante:):)



Und wenn jemand Lust auf fettiges Essen hat, kann er Bread Butter kaufen. Das riecht schon nur nach Butter. Es wird in mundgerechte Stücke geschnitten. 



Ich esse, wie immer..... Sticky rice mit Mango. Diesmal in blaub-grün-weißer Variante. 





Der silberne Tempel beleuchtet. Da ist die Trommel-Show.









Hier ist ein junger Künstler am Werk. Eine Puppe.

19.2. - 21.2. 19.2. 21.2. 19.2. - 21.2. 19.2. 21.2. 19.2. - 21.2. 19.2. 21.2. 19.2. - 21.2. 

Die nächsten drei verbringe ich im Wat Umong. Ich werde meditieren und schweigen. 


Das ist der Raum, in dem ich schlafen werde. Ich trage weiße Kleidung, die ich ausleihen kann und so komme ich mir damit vor wie eine Mischung aus Gefängnisinsassin und Krankenschwester mit den zwei Taschen vorne am Kittel. Und das Schweigen beginnt.....
Es ist fantastisch. Eine ganz neue Erfahrung. Ich komme morgens um 8 Uhr an. Alex fährt mich mit dem Motorroller hin. Das ist richtig lieb von ihm. 
Und so sieht mein neuer Alltag aus:
Um 4.30 Uhr ertönt der Gong und wir stehen auf, um um 5.00 Uhr mit dem ersten Meditieren zu beginnen. Es sind etwa acht Thais da und acht Ausländer. Die Thais treffen sich in dem einen der beiden Meditationsräume und singen ca eine Stunde Gebete in Thai. Ich nehme teil und schließe meine Augen währenddessen. Danach fegen wir eine halbe Stunde oder länger den Hof. Er ist voller Laub. Um 8.00 Uhr gibt es Frühstück. Wir essen auf dem Boden im Schneidersitz, jeder für sich. Es gibt Reis, Gemüse, Toast, Ei. Wir genießen die Stille und das Essen. Das Frühstück ist sehr schlicht und man genießt es um der Nahrung willen. Ich esse ganz langsam und andächtig.
Hier bleibt die Zeit einfach stehen und jeder, der mich als chaotisch und hyperaktiv kennt, wird mich hier nicht wieder erkennen. Vor dem Essen gibt es die Food Reflection zu lesen. 
Das ist eine völlig neue Erfahrung zu essen. 


Man meditiert also um 5.00 Uhr, dann wieder um 9.30 Uhr (unter Anleitung), um 14.00 Uhr und um 18.30 Uhr (u. A.), Insgesamt etwa sechs Stunden. In der Freizeit meditiert man wieder, entweder im Meditationsraum, oder im Tunnel (siehe im Beitrag weiter oben), oder einfach irgendwo auf dem Areal, zwischen den Bäumen, oder man liest einfach nur. Ich habe viel gelesen und habe somit einen kleinen Einstieg in den Buddhismus. 
Um 11.00 Uhr gibt es wieder Essen und ab 12.00 Uhr soll man nur Joghurt essen oder Säfte trinken. Es gibt auch Instant-Nudeln. Da ich nur Joghurt essen werden, esse ich vor 12.00 Uhr noch mit Honig überzogene Mandeln, um nicht irgendwann umzukippen:) Da man ja nicht aus Pleasure- Vergnügen essen soll, überlege ich mir, ob das richtig ist. Da es zum Toast aber auch einen Schoko-Aufstrich gibt, kann ich das, denke ich, ohne schlechtes Gewissen machen.  Zwischen 12.00 Uhr und 14.00 Uhr gibt es eine längere Pause, in der ich mich schlafen lege. danach wird wieder für eine Stunde gefegt. 
Man muss aber nicht nach deutschen Regeln pünktlich überall erscheinen. Man kann einfach ohne Uhr versuchen zu begreifen, wann die passende Zeit ist, dies und das zu tun. Wenn man achtsam ist, sieht man die ersten Leute, die den Besen holen und dann beendet man seine Meditation und begibt sich langsam zu den Besen.
Ich schweige, benutze keine elektrischen Geräte und mache ganz tolle neue Erfahrungen. Ich bin komplett nur auf mich konzentriert, nehme keinen Kontakt auf zu anderen Menschen, selten mit Blickkontakt. Man sagt auch mal Guten Morgen, aber das war es dann. 
Ich meditiere gerne und es gelingt mir meistens an nichts zu denken. Die Gedanken verlangsamen sich hier sowieso automatisch. Das einzig Schwierige ist das Sitzen. Die Beine und der Rücken werden stark beansprucht und so wechsle ich ständig die Position. 
Es gibt auch Walking Meditation. Man läuft dann in Zeitlupe auf und ab. Eine halbe Stunde ist leicht machbar. Jeder einzelne Schritt wird in sechs Teile zerlegt. Putting up-lifting-moving-lowing-touching-pressing. (Ferse anheben, Fuß anheben, nach vorne bewegen, langsam absetzen, Boden berühren, auf den Boden drücken). Man wackelt ziemlich herum. Man lässt die Augen dabei geöffnet und schaut im 45 Crad-Winkel zum Boden. Ich bin so sehr auf mich konzentriert, dass ich sehr selten in die Runde schaue. Es ist einfach unwichtig, was andere machen, wie sie aussehen etc. Das ist ein tolles Training, nur bei sich zu sein und andere Leute einfach so sein zu lassen wie sie sind. Im Alltag nimmt man ja ständig Kontakt auf zu anderen, kategorisiert sie, wertet sie, hat Assoziationen. (Bei mir ist es zumindest so). Das geschieht alles automatisch und hier hat man das einfach nicht. 
Bei der Meditation konzentriert man sich auf seinen Atem. Das geht so:
Der Mönch spricht: Einatmen-Ausatmen-1, E-A-2, ....E-A-5.
Dann beginnt es von vorne bis 6, dann von 1-7, 1-8, 1-9, 1-10 und dann Eintamen-Ausatmen-11, Einatmen-Ausatmen-12 bis 100 oder 200 oder länger. 
Nach einer halben Stunde kommt man dann bis 200. Nebengeräusche blendet man aus.


Das ist mein Zertifikat. Am letzten Tag bleibe ich bis abends um 20.00 Uhr und werde mit dem Taxi zum Hostel gefahren. Es ist schwer, durch die Straßen zu fahren, die Lichter zu sehen, reden zu müssen. Ich habe das sehr genossen dort und ich fühle so, als müsste ich aus diesem friedlichen, geschützten Rahmen wieder heraus in die bunte, manchmal auch gefährliche Welt zurück.
Ich überlege mir wie es ist, Nonne zu sein. 
Andererseits bin ich natürlich auch froh, dass es vorbei ist, dass ich in einem Bett schlafen kann, dass ich ins Internet kann. Ich bin schon ganz aufgeregt, wer alles geschrieben hat. Unfassbar!
Im Hostel bin ich die Einzige. Das Hostel hat zwei Häuser mit zwei Besitzern, von denen einer ins Ausland musste und der andere ein gebrochenes Schlüsselbein hat. Da er keine Betten neu beziehen kann, hat er keine neuen Leute mehr aufgenommen. Ich durfte aber mein Gepäck dalassen und noch eine Nacht dort schlafen. Somit bin ich alleine und das ist auch gut so.
Es ist aber komisch ohne Lydia, Elsa und Alex hier zu sein. Ich vermisse sie.   

22.2. 22.2. 22.2. 22.2. 22.2. 22.2. 22.2. 22.2. 22.2. 22.2. 22.2. 22.2. 22.2. 22.2. 



Das ist mein Bett...



...und das das Hostel von außen. Ich werde es richtig vermissen. Die Besitzer sind wirklich so nett und die Leute im Hostel sehr angenehm. Ich werde Chiang Mai vermissen. Es hat soviel Spaß gemacht, mit den Leuten unterwegs zu sein. Ich war echt dauernd unterwegs und hatte meistens immer Leute um mich herum. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen