24.6. 24.6. 24.6. 24.6. 24.6. 24.6. 24.6. 24.6. 24.6. 24.6. 24.6. 24.6.
Suranga fährt mich heute morgen zum Bahnhof. Dann muss ich mich leider von ihm verabschieden. Er war wirklich sehr hilfsbereit, freundlich und zuvorkommend. Er berechnet mir nichts für jegliche Fahrten zur Massage, zum Wäschesalon, Bahnhof. Auch für den ersten Abend, als wir im Tempel und in der Tanzveranstaltung waren. Geld annehmen will er auch nicht.
Ich fahre heute mit dem Zug nach Nuwara Eliya. Das Dorf liegt zwischen Kandy und Ella. Ich lege einen Zwischenstopp ein, da für die gesamte Strecke von 150 Kilometern circa sieben Stunden benötigt wird. Die Fahrt wird sehr angepriesen, da man an wunderbaren Landschaften, Teeplantagen, kleinen Dörfern und zuwinkenden Einheimischen vorbeifährt. Die Zugfahrt ist meistens ziemlich holprig und laut. Die Fahrt heute kostet circa 1 Euro.
Ich habe sogar einen Sitzplatz am Fenster in der 2. Klasse. Es gibt drei Klassen. Man kann wahlweise auch an der offenen Tür stehen, um Fotos zu machen. Da steht die VIP, nämlich ein Nationalspieler der Fußballmannschaft von Sri Lanka. Ich schließe auch Bekanntschaft zu einem deutschen Paar aus Hamburg. Heute sind mal viele Touristen unterwegs.
Da fühle ich mich nicht ganz so alleine.
Wenn wir Tunnels passieren, fangen die Einheimischen an ganz wild zu rufen und zu pfeifen. Einfach aus Spaß. So etwas machen wir leider nicht:)
Am Bahnhof in Nuwara Eliya angekommen, überlege ich mir kurz, ob ich nicht wieder in den Zug steige. Es sieht sehr uneinladend aus. Man wird gleich von vielen TukTuk-Fahrern förmlich angesprungen, die unbedingt wollen, dass man mit ihnen ins Dorf fährt. Der Bahnhof liegt in Nanu Oya, ca 8 km von Nuwara Eliya entfernt. Die TukTuk-Fahrer sehen so vertrauensunwürdig aus, dass ich zu keinem ins Fahrzeug steigen würde.
Ich laufe zügig zur Bushaltestelle und nehme den Bus für 30 Cent.
Die Bushaltestelle in Nuwara Eliya sieht nicht besser aus. Zum ersten Mal machte ich den Fehler und buchte ein Hostel im falschen Ort. Ich fühle mich sehr unwohl. Ich habe keine Adresse, nirgendwo gibt es Internet und es gibt keine Touristen weit und breit. Ich werde von einem Mann verfolgt, der unbedingt will, dass ich in sein Hostel komme. Er hilft mir ein Internetcafe zu finden. Ich laufe hinterher und halte gleichzeitig Ausschau nach anderen Touristen. Gott sei Dank sehe ich ein Paar und frage, wo sie untergekommen sind. Da sie gerade auf dem Weg nach Hause sind, schließe ich mich an.
Das Hostel ist gut und es gibt ein freies Bett in einem Mehrbett-Zimmer. Leider nächtigt dort jemand, der sich den ganzen Tag schon übergibt.
Ich checke wieder aus und gehe ins Hotel nebenan. Da ich keine weite Wege laufen möchte, nehme ich die 17 € für eine Nacht in Kauf. Dafür habe ich das gemütlichste Bett in einem Einzelzimmer mit Fernseher, das man haben kann.
Ich verabrede mich mit den Leuten vom ersten Hostel zum Essen.
Gegenüber vom Restaurant sitzt ein Hund, der schon dort war, als ich im Dorf angekommen bin. Er sieht ganz traurig und hungrig aus und so kaufen wir ihm zwei Würste. Ich denke er bekommt bald Hundebabys. Es ist so traurig, die vielen Hunde auf der Straße zu sehen. Viele sind ganz krank und haben Geschwüre oder gebrochene Beine.
Das ist mein bzw unser gemütliches Bett. Ich hoffe, ich finde irgendwo Platz.
25.6. 25.6. 25.6. 25.6. 25.6. 25.6. 25.6. 25.6. 25.6. 25.6. 25.6. 25.6. 25.6.
Ich habe gestern im anderen Hostel jemanden gefunden, der mich für heute Vormittag zu einer Tour begleitet. Es ist eine junge Iranerin, die ganze acht Urlaubstage im Jahr hat. Die verbringt sie hier in Sri Lanka. Da können wir uns wirklich nicht beschweren. Es ist sehr interessant, sich mit ihr zu unterhalten.
Wir machen einen Ausflug zum Horton Plains Nationalpark im Hochland Sri Lankas. Die bekannteste Attraktion des Parks ist World's End, ein steiler Abhang von über 870 m, der bei klarer Sicht einen Ausblick bis zum Meer im Süden ermöglicht. Heute ist es allerdings bewölkt und regnerisch.
Da wir schon um 5:30 Uhr starten, sehen wir den Sonnenaufgang.
Wir laufen 3 km bis zum Aussichtspunkt vorbei an Grassteppen...
...über felsige Wege mit farbigem Gestein...
...und durch den Regenwald.
Wir sehen eine Baby-Schlange und hoffen, dass ihre Familie weit weg ist.
Eine weitere Attraktion ist der Baker's Fall Wasserfall.
Das ist Marya.
Das ist der Ausblick vom World's End.
Und dann laufen wir den gleichen Weg wieder zurück.
Ich versuche den Zug um 12:45 Uhr nach Ella zu bekommen. Aber leider kommen wir von der Tour so spät zurück, dass es zu stressig wird.
Der nächste Zug fährt um 14:15 Uhr. Aber leider klappt das auch nicht, da der Zug mindestens drei Stunden Verspätung hat. Bis um 16 Uhr warte ich mit Holländern Karten spielend im Bahnhofs-Restaurant. Als wir um 16 Uhr erfahren, dass es noch mindestens eine Stunde dauern wird, entschließen sich alle, wie auch alle anderen Touristen um uns herum, mit dem Taxi nach Ella zu fahren. Da die Zugfahrt allerdings so schön sein soll, fahre ich mit dem Bus wieder zurück nach Nuwara Eliya, zurück ins Hotel und handle um fünf Euro herunter. Jetzt habe ich mich so gefreut, hier wegzukommen! Dafür liege ich aber wieder in meinem schönen kuscheligen Bett von gestern.
So sieht der Busbahnhof und Umgebung in Nuwara Eliya aus.