Sonntag, 25. Juni 2017

24.6.-26.6. Nuwara Eliya

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Suranga fährt mich heute morgen zum Bahnhof. Dann muss ich mich leider von ihm verabschieden. Er war wirklich sehr hilfsbereit, freundlich und zuvorkommend. Er berechnet mir nichts für jegliche Fahrten zur Massage, zum Wäschesalon, Bahnhof. Auch für den ersten Abend, als wir im Tempel und in der Tanzveranstaltung waren. Geld annehmen will er auch nicht.

Ich fahre heute mit dem Zug nach Nuwara Eliya. Das Dorf liegt zwischen Kandy und Ella. Ich lege einen Zwischenstopp ein, da für die gesamte Strecke von 150 Kilometern circa sieben Stunden benötigt wird. Die Fahrt wird sehr angepriesen, da man an wunderbaren Landschaften, Teeplantagen, kleinen Dörfern und zuwinkenden Einheimischen vorbeifährt. Die Zugfahrt ist meistens ziemlich holprig und laut. Die Fahrt heute kostet circa 1 Euro.
Ich habe sogar einen Sitzplatz am Fenster in der 2. Klasse. Es gibt drei Klassen. Man kann wahlweise auch an der offenen Tür stehen, um Fotos zu machen. Da steht die VIP, nämlich ein Nationalspieler der Fußballmannschaft von Sri Lanka. Ich schließe auch Bekanntschaft zu einem deutschen Paar aus Hamburg. Heute sind mal viele Touristen unterwegs.
Da fühle ich mich nicht ganz so alleine.
Wenn wir Tunnels passieren, fangen die Einheimischen an ganz wild zu rufen und zu pfeifen. Einfach aus Spaß. So etwas machen wir leider nicht:)






Am Bahnhof in Nuwara Eliya angekommen, überlege ich mir kurz, ob ich nicht wieder in den Zug steige. Es sieht sehr uneinladend aus. Man wird gleich von vielen TukTuk-Fahrern förmlich angesprungen, die unbedingt wollen, dass man mit ihnen ins Dorf fährt. Der Bahnhof liegt in Nanu Oya, ca 8 km von Nuwara Eliya entfernt. Die TukTuk-Fahrer sehen so vertrauensunwürdig aus, dass ich zu keinem ins Fahrzeug steigen würde.
Ich laufe zügig zur Bushaltestelle und nehme den Bus für 30 Cent.
Die Bushaltestelle in Nuwara Eliya sieht nicht besser aus. Zum ersten Mal machte ich den Fehler und buchte ein Hostel im falschen Ort. Ich fühle mich sehr unwohl. Ich habe keine Adresse, nirgendwo gibt es Internet und es gibt keine Touristen weit und breit. Ich werde von einem Mann verfolgt, der unbedingt will, dass ich in sein Hostel komme. Er hilft mir ein Internetcafe zu finden. Ich laufe hinterher und halte gleichzeitig Ausschau nach anderen Touristen. Gott sei Dank sehe ich ein Paar und frage, wo sie untergekommen sind. Da sie gerade auf dem Weg nach Hause sind, schließe ich mich an.
Das Hostel ist gut und es gibt ein freies Bett in einem Mehrbett-Zimmer. Leider nächtigt dort jemand, der sich den ganzen Tag schon übergibt.
Ich checke wieder aus und gehe ins Hotel nebenan. Da ich keine weite Wege laufen möchte, nehme ich die 17 € für eine Nacht in Kauf. Dafür habe ich das gemütlichste Bett in einem Einzelzimmer mit Fernseher, das man haben kann.


Ich verabrede mich mit den Leuten vom ersten Hostel zum Essen.


Gegenüber vom Restaurant sitzt ein Hund, der schon dort war, als ich im Dorf angekommen bin. Er sieht ganz traurig und hungrig aus und so kaufen wir ihm zwei Würste. Ich denke er bekommt bald Hundebabys. Es ist so traurig, die vielen Hunde auf der Straße zu sehen. Viele sind ganz krank und haben Geschwüre oder gebrochene Beine.



Das ist mein bzw unser gemütliches Bett. Ich hoffe, ich finde irgendwo Platz.

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Ich habe gestern im anderen Hostel jemanden gefunden, der mich für heute Vormittag zu einer Tour begleitet. Es ist eine junge Iranerin, die ganze acht Urlaubstage im Jahr hat. Die verbringt sie hier in Sri Lanka. Da können wir uns wirklich nicht beschweren. Es ist sehr interessant, sich mit ihr zu unterhalten.
Wir machen einen Ausflug zum Horton Plains Nationalpark im Hochland Sri Lankas. Die bekannteste Attraktion des Parks ist World's End, ein steiler Abhang von über 870 m, der bei klarer Sicht einen Ausblick bis zum Meer im Süden ermöglicht. Heute ist es allerdings bewölkt und regnerisch.


Da wir schon um 5:30 Uhr starten, sehen wir den Sonnenaufgang.


Wir laufen 3 km bis zum Aussichtspunkt vorbei an Grassteppen...



...über felsige Wege mit farbigem Gestein...




...und durch den Regenwald.


Wir sehen eine Baby-Schlange und hoffen, dass ihre Familie weit weg ist.






Eine weitere Attraktion ist der Baker's Fall Wasserfall.



Das ist Marya.



Das ist der Ausblick vom World's End. 


Und dann laufen wir den gleichen Weg wieder zurück.





Ich versuche den Zug um 12:45 Uhr nach Ella zu bekommen. Aber leider kommen wir von der Tour so spät zurück, dass es zu stressig wird.
Der nächste Zug fährt um 14:15 Uhr. Aber leider klappt das auch nicht, da der Zug mindestens drei Stunden Verspätung hat. Bis um 16 Uhr warte ich mit Holländern Karten spielend im Bahnhofs-Restaurant. Als wir um 16 Uhr erfahren, dass es noch mindestens eine Stunde dauern wird, entschließen sich alle, wie auch alle anderen Touristen um uns herum, mit dem Taxi nach Ella zu fahren. Da die Zugfahrt allerdings so schön sein soll, fahre ich mit dem Bus wieder zurück nach Nuwara Eliya, zurück ins Hotel und handle um fünf Euro herunter. Jetzt habe ich mich so gefreut, hier wegzukommen! Dafür liege ich aber wieder in meinem schönen kuscheligen Bett von gestern.


So sieht der Busbahnhof und Umgebung in Nuwara Eliya aus.


21.6.-24.6. Kandy

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Heute bange ich um mein Leben. Der Busfahrer hat wirklich einen Dachschaden. Es wird permanent überholt, so als seien wir in massiver Zeitnot. Die meiste Zeit fahren wir als Geisterfahrer und scheuchen die vorderen und entgegen kommenden Fahrzeuge durch permanentes Gehupe davon. Das ist wirklich die verrückteste und gefährlichste Busfahrt, die ich je erlebt habe.
Wir kommen zum Glück heil an. Kurz vor Kandy ist sehr viel Verkehr und es sind viele Menschen unterwegs. Hier sieht man auch etliche Frauen in Burka. Es ist laut, schmutzig und anstrengend.

Mit dem Hostel habe ich wie meistens in Sri Lanka viel Glück. Der junge Hotelbesitzer Suranga, der gleichzeitig ein Reise-Unternehmen hat, bietet mir für morgen eine Rundfahrt in und um Kandy herum an.
Er erklärt mir übrigens, dass ich in einem Bus eines privaten Unternehmens gefahren bin. Die privaten Busunternehmen stehen natürlich in Konkurrenz zu den staatlichen Busunternehmen. Deshalb fahren sie wie die Bekloppten, damit sie schneller sind und somit mehr Kunden haben. Das gehört wirklich verboten.

Am Abend besuchen wir eine Kandy-Tanzvorstellung. Es wird ein Querschnitt der wichtigsten Tänze aufgeführt. Zum Teil werden Masken getragen. Die Trommeln, die durchgängig eine Stunde lang gespielt werden, versetzt einen schon fast in Trance.



Am Ende gibt es einen Feuerlauf. Zuerst laufen die beiden über glühende und später über brennende Kohlen.


Danach besuchen wir den Zahntempel. Dort wird gemäß der Überlieferung der linke Exkzahn des historischen Buddhas Siddharta Gautama als Reliquie aufbewahrt. Ein Freund von Suranga (irgendwie sind die Männer hier alle miteinander befreundet:)) arbeitet als Guide, der mich herumführt. Da das Museum gleich schließt, schauen wir im Affenzahntempo u.a. die wertvollsten Ausstellungsstücke an, die da wären: der Königsthron, eine Kopie des Zahnes und der Fußabdruck von Buddha. Ich finde unseren Besichtigungsstil höchst amüsant. Wir verbeugen uns kurz vor den Buddha-Reliquien und gehen dann gleich zum Nächsten über.





Dann wird es nochmal hektisch. Aber aus gutem Grund. Für zehn Minuten wird der Raum geöffnet, wo der Originalzahn liegt. Eigentlich sieht man nur eine Goldstupa, in der weitere sechs Stupas eingefasst sind. In der letzten Stupa befindet sich letztendlich der Zahn. Man muss sich hinten an die Schlange einreihen und dann wird mir nochmal ans Herz gelegt, konzentriert bei der Sache zu sein. Ich werde circa zwei Sekunden die Ehre haben, einen Blick darauf zu werfen. 



Man läuft von links um das Carré herum. In der Mitte sieht man die Öffnung mit dem Mönch. Da läuft man vorbei und kann in den Raum schauen.
Die Aufbewahrung des Zahnes ist von großer Bedeutung. Dem Zahn wird eine spirituelle Wirkung zugesprochen. Woher der Zahn kommt und welche Wege er hinter sich hat, hat eine bedeutende Geschichte, die man nachlesen kann. 



Das ist die Bibliothek mit den Büchern über die Lehren Buddhas.








Hier zündet man Kerzen an und kann sich was wünschen. 


Räucherstäbchen


In dem Wassergraben um den Palast herum haben früher Krokodile gelebt. Schade, dass sie umgezogen sind:)






Hier wehen die Gebetsflaggen des Buddhismus. 


Dem Buddha werden Gaben bereitet, meist, wenn man um etwas bittet.


Es gehört sich nicht an den Blumen zu riechen, aus Respekt vor Buddha.
 Schade eigentlich.




Am Ende des Abends trinke ich einen Mango-Lassi und gehe zufrieden schlafen.

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Der Hostelbesitzer zeigt mir heute Kandy und Umgebung. Zum Glück bin ich auf dieses Hostel gestoßen. Ich denke eine bessere Option wie diese gibt es nicht. Suranga ist sehr sympathisch. Vor allem muss ich mich um nichts kümmern. Er fährt mich überall mit dem TukTuk hin und führt mich herum. Er erklärt mir alles und witzig ist es auch noch.
Um 8.15 Uhr starten wir die Tour. Zuerst besuchen wir die drei Tempel.











Auch hier ist wieder eine Schulklasse.


Dann geht es in eine Teefabrik. Es gibt 1200 davon in Sri Lanka und ist damit Exportland Nummer 1. Exportiert wird am Meisten nach Russland, in den Mittleren Osten und an dritter Stelle nach England. 


Hier wird der Tee getrocknet. Es weht eine Art Fön von unten. Wenn man die Blätter wendet, weht der Fönwind manche Blätter in die Luft. Ich habe anscheinend so schlechte Augen, dass ich dachte, dass Heuschrecken in die Luft springen:)










Hier sind die Teeplantagen. Die Frauen sammeln die Blätter von Hand unter schwierigen Bedingungen. Sie verdienen natürlich sehr wenig Geld und sind auch noch den Gefahren von Schlangen ausgesetzt. Sie bräuchten Stiefel zum Arbeiten, werden aber nicht damit ausgestattet. 



Danach besuche ich nochmal einen Ayurveda-Garten:


Das ist die Medizin-Ananas, die nur circa 10 cm groß wird.
Sie hilft beim Abnehmen.


Aus der Rinde der Zimtpflanze stammt die Zimtstange.
Zimt hilft gegen Ohren- und Zahnschmerzen.


Das ist ein Kakao-Baum. 


Hier ist der Shop.
Andere Tipps sind folgende:
Muskatnuss mit Zitrone gemischt hilft gegen Magenschmerzen, Sandelholz gegen Akne, Cellulite und Falten, und Kardamon gegen Kopfschmerzen. Übrigens gibt es eine Enthaarungscreme. Danach wachsen die Haare sechs Monate nicht mehr.
Jojobaöl, Avocado und Aloe Vera ist gut als Gesichtscreme.

Danach besuchen wir noch einen Tempel:





Eine Batikfabrik:


Alle Arten von Fabriken dienen dazu Produkte zu kaufen, zu einem Special Preis versteht sich. Man bekommt stets die Fabrikation im Showroom erklärt und wird dann in den Shop geführt.



Holzfabrik:





Verschiedene Holzarten



Ein Aussichtspunkt:


Eine Edelstein-Werkstatt:


Es wird ein kurzes Video gezeigt über den Bau einer 15 Meter tiefen Miene. Das ist beeindruckend. Danach befinde ich mich in der Werkstatt und anschließend in einem Schmuckladen. Trotz meiner nicht angemessenen Kleidung in Gegenwart dieses Reichtums von Rubinen und Saphire in den Schaukästen bietet man mir auch hier einen Spezialpreis. Ich muss sie leider vertrösten. Was denken die eigentlich? 

Noch ein Tempel:



Nach 10 Stunden sind wir wieder im Hostel. Es war ein schöner Tag!

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Ich hätte auch gerne einen Gaskocher. Den Aufsatz braucht man, um Roti (indisches Brot) zu machen. Das brauche ich auch:)


So sieht ein typisches singhalesisches Gericht aus. Es besteht meist aus Reis und Currygerichten. Was nicht so schön ist, ist, dass man hier mit Händen ist, selbst wenn man eine Matschpampe auf dem Teller hat.
Manchmal esse ich auch mit den Händen, was eigentlich auch toll ist. Aber ich bekomme auch noch Besteck dazu, wenn es zu schwierig wird.


Man kann hier Gewürze wie Kardamon, Zimtstangen, schwarzer Pfeffer und vieles andere kaufen.


Essen, was man zum Mitnehmen kauft, wird in Tüten verpackt, die ursprünglich Unterrichtsmaterialien waren. Das sind Schreibblätter von Schulkindern, die an die Restaurants verkauft wird. Das ist tolles Recyclen!


Blick auf das heute verregnete Kandy von meinem Hostel aus. Heute verbringe ich den ganzen Tag im Hostel, mache auch mal eine Ayurveda Massage und laufe ein bisschen durch die Stadt.