Samstag, 10. Juni 2017

9.6.-12.6. Negombo

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Ich bin ziemlich unglücklich, schlafe von 2 bis 4 Uhr und schaue nach Flügen nach Hause und nach einem anderen Hostel.

5 Stunden später...
Um 9 Uhr bin ich im anderen Hostel und die Welt sind schon wieder ganz anders aus. Man sollte in der Nacht keine Pläne schmieden.
Es ist so viel einladender hier.
Zur Begrüßung bekomme ich einen Mangosaft frisch gepresst von den Mangos aus dem Garten. Und dann bekomme ich ein Frühstück der Sonderklasse. 



Ich werde hier auf Händen getragen. Hier hängt auch eine große Karte der Insel mit den Sehenswürdigkeiten. Hier kann ich alles buchen. Ich bekomme ein Zimmer im Erdgeschoss. Alle sind wirklich nett. Im anderen Hostel auch. Nur, dass da alles schlicht gehalten ist und kein Wohlfühlgefühl aufkommt. Hier plätschert ein Brunnen in der Lobby und es gibt einen Pool.
Bei all dem schöpfe ich wieder neuen Mut bis ich mir meinen Fuß ansehe, der am Knöchel noch schlimmer als gestern aussieht. Er ist jetzt richtig geschwollen:(

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Trotz der Umstände kann ich mich nicht beklagen. Ich werde hier wirklich gut umsorgt. Es gibt viel Essen, ich werde beraten in meiner Reiseplanung und werde zum Arzt begleitet, der im Haus gegenüber behandelt. Es ist ein Notdienst. Ich warte etwa zehn Minuten im "Wartezimmer", ein bestuhlter Gehweg. Die Praxis besteht aus einem kleinen Raum. Es gibt ein paar Utensilien dort und die Medikamente füllt der Arzt aus Gläsern, die auf dem Schreibtisch stehen, in kleine Tütchen ab. Für die Behandlung inklusive Vitamine bezahle ich 2,34 Euro. Ob ich das bei der Versicherung einreichen kann:)? Die machen hier keine halben Sachen. Der Arzt verschreibt mir noch Cortison und Morphium. Mein lieber Mann. Ich beschränke mich auf die Salbe, dir er mir  verschrieben hat.

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Es geht langsam besser. Laufe jetzt ohne Krücken, aber humpelnd.
Ich verlasse das Haus nicht, kühle meinen Fuß und lege ihn hoch.
Ich habe schon die komplette erste Staffel King of Queens durch:)

Die anfängliche Freude, das ich ein Einzelzimmer habe, verflüchtigt sich in Hinsicht darauf, dass ich die einzige im Hotel bin. Jeden Abend kommt eine Reisende oder ein Paar für eine Nacht, isst mit mir am Morgen und Abend und fliegt dann nach Hause. Alle sind zwischen 25 und 31. Eine ist schon seit sechs Jahren auf Reisen. Beeindruckend. Sie arbeitet nur im Sommer zu Hause und hat dann genug Geld für den Rest des Jahres. Meistens lebt sie in Indien. Da ist es billig. Jedenfalls ist wahrscheinlich überall nicht viel los. Es wird wohl nicht wie in Thailand und Vietnam sein, wo man sich vor Touristen kaum retten kann. Das wird ein Abenteuer hier. Ich traue mich nicht. Vielleicht bleibe ich einfach vier Wochen hier.

 
Zu Reisen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zug und Bus sind mit mindestens fünf Euro für lange Strecken am Billigsten. Für den Anfang nehme ich aber das Taxi. Ich kann eh nicht gut laufen. Ich müsste ein paar Mal umsteigen und es wird viel los sein, da ein Vollmond-Festival statt findet. Im Hotel wird man mir eine sichere Verbindung arrangieren und einen guten Preis aushandeln. Die Hälfte des Gepäcks lasse ich hier und hole es wieder in vier Wochen ab, wenn ich abreise.



Das Essen ist so interessant hier. Ich darf eine Menge landestypischer Speisen kosten. Heute helfe ich der Frau beim Kochen, dass ich mal was Sinnvolles hier tue. Ich mag diese große Auswahl. Es gibt u. a. Obst, gefüllte Teigtaschen in verschiedenen Variationen, Dips, Bohnen mit Kokosnuss, Eierkuchen und süße gefüllte Crepes. Die Engländerin erzählt mir, dass es in ihrem Land Restaurants gibt, wo man vielfältig essen kann im Sinne von Food Sharing. Unterschiedliche Leute bestellen unterschiedliches Essen und dann wird geteilt. Dann kann jeder mal von jedem versuchen. Vielleicht inspiriert von einem Sketch bei Ladykracher:):):)
Vor allem inspiriert mich das.



Und das finde ich auch klasse. Wenn der Tee zu heiß ist, schüttet man ihn auf den Unterteller und kann ihn damit trinken. Das ist doch ausgefuchst.

Das liebe ich so an Asien. Man kann so viel lernen. Das mit dem Tee ist jetzt nicht weltbewegend. Aber so eine Reise öffnet den Horizont. Da würde man doch nie drauf kommen. Ich möchte auch lernen wie man hier kocht. Hier ein paar Rezepte:


Helepe:
Kokosnuss, ganz fein geraspelt; Fingerhirse, gemahlen; Honig und Mehl vermengen und auf ein Blatt streichen. Im Garkocher fünf Minuten garen.



Coconut Sambal:
Getrocknete Chili, Zwiebeln, Kokosnuss, Limettensaft und Salz.



Chili-Dipp

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Ich habe jetzt bis einschließlich heute die meiste meiner kostbaren Zeit in Sri Lanka im Bett verbracht. Heute geht es mir allerdings um einiges besser. Ich kann endlich wieder laufen und mache einen kurzen Spaziergang. Es wird Zeit, dass ich mich wieder bewege. Noch eine Woche nur essen und im Bett liegen und ich brauche eine neue Garderobe.

Morgen um 6 Uhr fahre ich los. Mit dem Taxi zum Bahnhof und dann mit dem Zug drei Stunden nach Anuradhapura. Ich freue mich so sehr. Endlich kann ich was besichtigen. Ich lasse die Hälfte meines Gepäcks hier und reise nur mit Rucksack und Pacsafe. Das wird so viel angenehmer und man fällt auch nicht so auf. 


Ich werde das Hotel vermissen. Man klopft regelmäßig an meine Tür um mich zum Essen zu holen oder man bringt mir Tee. Das war ein guter Start!
Da hatte ich ein glückliches Händchen bei der Auswahl vor ein paar Tagen um 4 Uhr nachts.

Ich quäle mich wieder bis um 20.30 Uhr wach zu bleiben. Dafür stehe ich aber wieder um 5 Uhr auf. Das ist mein Rhythmus in Asien.




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