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Auf dem Weg nach Tekapo.
Das ist der Lake Tekapo.
Jemand fährt auf einem Elektro-Board.
Das neue Hostel ist so schön. Es gibt Hasen, Hühner und eine Katze. Es ist fantasievoll eingerichtet (Siebe als Lampenschirme, Besteck als Schubladengriff und vieles mehr). Die Leute sind rücksichtsvoll und leise.
Es steht und fällt mit dem Hostel wo und dass man sich erholen kann!
Am Nachmittag bin ich schon wieder so müde, dass ich mich zwingen muss wach zu bleiben. Ich mache mich bettgehfertig und schaue auf die Uhr...
...18.30 Uhr. So geht es mir jeden Nachmittag/Abend:)
Ich buche für morgen eine Tour für eines der besten Observatorien der Welt. Es zählt zum Weltkulturerbe, da die Lichtverschmutzung hier so gering ist und man dank der optimalen Bedingungen der Atmosphäre die Sterne besonders gut sehen kann. Der Himmel ist strahlendblau heute, aber leider ist alles schon ausgebucht für heute. Oh bitte lass es morgen auch so schön werden!!!
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Ich stehe um 6.00 Uhr auf, frühstücke und laufe um 7.15 Uhr zum See.
Die Sonne geht auf, es ist traumhaft.
Vor allem ist meine Kamera traumhaft.
Ich fotografiere solange, bis mir die Hände einfrieren.
Dann begebe ich mich auf Hasen-Expedition.
Was mich beunruhigt sind die Wolken am Himmel. Was ich heute alles durchstehen muss bis zum Abend kann man nicht in Worte fassen.
Voller Sorge schaue ich in den Himmel hinauf. Wolken, wohin das Auge blicken kann! Es ist deprimierend.
Ich wandere zum Mount John, wo das Observatorium steht. Dort bete ich die Götter der Sterne an mit der Hoffnung auf gutes Wetter. Da ich schon mal oben bin genieße ich die Aussicht aufs Tal.
Es ist richtig schön mit dem See und den Bergen. Ich bin wieder voll motiviert zu reisen. Beim Wandern ist mir aufgefallen, dass ich nur noch 3 Wochen hier bin. Das wird ja stressig. Ich muss noch so viel sehen. Es klingt zwar paradox, aber jetzt kann ich alles wieder viel mehr genießen, da ich weiß, dass ich nicht mehr so viel Zeit habe.
Ich habe noch nie gelbe Tannennadeln gesehen.
Um 12 Uhr bin ich wieder im Hostel und plane meine Reise für den Juni.
Ich unterhalte mich mit einem jungen Mann aus Singapur, der in Kanada lebt. Er arbeitet zwei Wochen und hat zwei Wochen frei, in denen er immer vereist. Er hat bis September schon alles durchgeplant. Das ist ja auch ein interessantes Leben.
Dann unterhalte ich mich mit einem deutschen Paar. Denen geht es ähnlich wie mir und das beruhigt mich, dass meine Sinne normal sind und ich doch nicht so abgestumpft bin. Ich finde, um Neuseeland wird ein ziemlicher Hype gemacht. Natürlich ist es schön hier, aber es hat kaum Kultur bis auf die Maori, kein spezielles Essen, und das ist doch so wichtig auf Reisen. Da wenig Geschichte und wenig Kultur gibt es auch keine besonders interessanten Gebäude. Das ist doch schade. Es gibt eigentlich nur schöne Natur zu bewundern und das gibt es aber auch überall woanders auf der Welt. Da muss man nicht so weit reisen und so viel Geld ausgeben. Mir geht durch den Sinn, wie interessant es für die Inselbewohner sein muss, nach Europa zu reisen. Wir haben Städte aus der Zeit des Mittelalters. Ist das nicht fantastisch? Kirchen, Burgen. Es gibt Schlösser aus der Barockzeit.
Wahrscheinlich sind es die 18-Jährigen, die das Image aufleben lassen, weil sie noch nie was anderes vorhergesehen haben und sich beweisen können, wie mutig sie sind und sich ohne Not aus einem völlig intakten Flugzeug stürzen oder an einem Gummiband von der Brücke springen oder es sich leisten können für 400 Euro 40 Minuten mit dem Helikopter auf Gletscher zu fliegen.
17.00 Uhr: Die Sonne geht unter und man sieht den Himmel etwas aufhellen. Im Notfall kann man das Ticket zurückgeben. Ich könnte es auf morgen verschieben. Aber ich habe schon für die nächsten Tage ein Hostel gebucht. Dann hätte ich Umbuchungsgebühren zu zahlen. Was für eine verzwickte Lage. Ihr könntet mich besser verstehen, wenn ihr wissen würdet, was das Ticket kostet.
19.00 Uhr: Ich gehe Frühlingsrollen essen und begebe mich zum Treffpunkt.
19.30 Uhr: Ich bin so aufgeregt und Wolf ebenso. Er isst zur Einstimmung auf die Planeten einen Mars-Riegel.
19.40 Uhr: Es sieht nicht gut aus. Es sind nur 20 % Sicht, daher werden wir nicht durch das Teleskop blicken, sondern nur das Innere des Planetarium zu sehen bekommen. Wir haben die Möglichkeit zu cancellen. Das machen dann auch die meisten. Ich bin so enttäuscht, da ich mich wirklich so sehr gefreut habe.
20.00 Uhr: Ich gehe zurück zum Hostel, und siehe da, die ganze Milchstraße ist zu sehen! Aber zwischen Observatorium auf dem Mount John und Hostel ist eine dicke Wolkenfront zu sehen. Ich laufe mit einer Italienerin vom Hostel runter zur Kirche, wo gerade ein asiatisches Paar Hochzeitsfotos macht. Wie wundern uns erst, sehen dann aber das umwerfende Resultat! Dann treffen wir einen Polen, der mit 8 kg Gepäck inklusive Zelt reist. Er reist für sehr wenig Geld. Hat in Australien 500 Euro für vier Wochen ausgegeben und sucht jetzt nach einer Möglichkeit mit dem Schiff von Neuseeland nach Indonesien zu kommen. Es ist sehr interessant sich mit ihm zu unterhalten.
21 Uhr: Es ist keine Wolke mehr am Himmel zu sehen. Was für ein Ärger.
21.50 Uhr: Ich bin wieder im Hostel und gehe ins Zimmer, da sagt mir jemand, dem ich davon erzähle, dass vor fünf Minuten der Check-in war für die zweite Führung. Das habe ich ja ganz vergessen. Ich, die Jacke noch an, renne den Weg zum Büro wieder zurück.
21.55 Uhr: Gerade ist der Check-in. Und es sind 100 % Sicht! Leider ist kein Platz mehr frei, es wird allerdings noch auf ein Paar gewartet. Wenn die nicht kämen, dann könne ich mit. Also wieder warten und bangen.
22.00 Uhr: Die Leute ziehen schon die Daunenjacken an und setzen sich in den Bus. Ich bitte den Busfahrer nicht wegzufahren.
22.05 Uhr: Frage wieder nach...immer noch warten...
22.10 Uhr: Das Paar kommt. Mist! Dann frage ich, ob ich trotzdem mitkann. Einer mehr oder weniger sei doch egal!
Es ist sowieso noch ein Platz frei im Bus. Wir sind 23.
Es hat geklappt, ich darf mit!
Oh wie ich mich freue! Voller Stolz ziehe ich mir die rote, viel zu große Daunenjacke an und steige überglücklich in den Bus ein. Sie lassen Musik von Enya laufen, "Fly me to the moon" und "Major Tom". Es ist so schön. Im Observatorium erklärt man uns Sternkonstellationen und dann dürfen wir endlich durch die Teleskope sehen. Wir sehen den Mond, die Milchstraße und das allerbeste den Jupiter mit dem roten Streifenmuster und den Saturn mit seinen Ringen. Aber ganz klein und in weiß. Natürlich nicht wie man es von Bildern kennt. Es ist eiskalt, meine Füße frieren ein und nach zwei Stunden geht es wieder runter in die Stadt. Es war richtig toll! Das hat trotz eisiger Kälte (2°C ) wirklich Spaß gemacht!
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