Mittwoch, 10. Mai 2017

8.5.-11.5. Queenstown

9.5. 9.5. 9.5. 9.5. 9.5. 9.5. 9.5. 9.5. 9.5. 9.5. 9.5. 9.5. 9.5. 9.5. 9.5. 

Die Nacht verbringe ich in einem Doppelzimmer. Ich teile es mit einem jungen Herrn, der ganz seltsam ist. Hat wässrige Augen, als ob er was eingenommen hätte. Schlimmer noch der Gestank im Zimmer. Es riecht nach einer toten Maus. Es ist nicht auszuhalten. Ich fragte gestern, ob ich das Zimmer tauschen könne. Das wäre nur für eine Nacht gegangen. Da ich dann aber die weiteren zwei Nächte zurück müsste, dachte ich mir, dass ich dann auch gleich hier bleiben kann. Ich war ziemlich deprimiert am Abend. Ich dachte, wenn Reisen bedeutet, dass ich mit gestörten Leuten ein Zimmer teilen muss, und die so einen Gestank verbreiten, dann fahre ich lieber nach Hause.
Bis um 3.30 Uhr schlafe ich und weiche dann ins Wohnzimmer aus. Es ist ein unfassbar beißender Gestank, hat nichts mit Sauerstoffmangel oder Schweiß zu tun. Ich zeige später dem Chef des Hauses das Zimmer und er sagt auch, dass es ein ganz unmenschlicher Geruch sei. Weiß Gott, was das ist. Er gibt mir ein anderes Zimmer und ich darf auf Kosten des Hauses meine Wäsche waschen, da man sie nicht mehr anziehen kann.
Als meine Wäsche wieder trocken ist, kann ich endlich los.
Ich laufe auf den Abenteuerberg. Viele tolle Aktivitäten kann man dort machen:
Gondel, Bobfahrt, Zipline, Paragliding, Bunjyjumping und Mountainbike zu stolzen Preisen. Irgendwie meint jeder, nur weil er in Neuseeland ist, muss er den Verstand verlieren und Unsummen von Geld ausgeben, sonst sei es keine richtige Neuseelandreise. Man kann auch Fallschirmspringen, oder mit dem Helikopter zu den Gletschern fliegen. Ist bestimmt auch toll, kostet aber 250 Euro für 30 Minuten. Es gibt noch so viele andere Adventure-Touren. Die kann ich gar nicht alle aufzählen. Man kommt sich schon echt langweilig vor, wenn man nur wandern geht und nicht jeden 2. Tag kayaken geht oder sich von Klippen stürzt:)


Ein aus einem Baumstumpf geschnitzter Stuhl.


Zipline






Der Bunjijumping-Absprungsort. Leider springt gerade keiner.



Da ich aber nicht aus der Reihe tanzen möchte, gestalte ich heute mein persönliches Abenteuer. Ich mache eine Wanderung nach oben auf dem Berg, genieße die Aussicht und verlaufe mich dann im Wald auf dem Weg nach unten. Völlig kostenlos. Ich habe ja so eine schlimme Orientierung! Jedenfalls kreuzen sich viele Wege im Wald. Es gibt verschiedene Wanderrouten und Mountainbike-Wege. Ich schlage den falschen Weg ein, mir dämmert es nach 20 Minuten, als ich irrtümlicherweise an einem Wasserfall vorbei komme. Ich laufe aber weiter, da die Schilder die Richtung nach Queenstown anzeigen. Irgendwann kommen keine Schilder mehr und es ist schwer zu erkennen, ob das offizielle Wanderwege sind oder ob ich einfach querfeldein laufe. Irgendwann entscheide ich wieder zurück zu laufen. Also wieder den Berg hoch und dann frage ich ein paar Mountainbiker nach dem Weg. Irgendwann verliere ich wieder den ursprünglichen Weg, komme aber trotzdem unbeschadet unten an.


Dann geht es endlich zum Fergburger!
Der Burger schmeckt super.
Danach laufe ich noch ein wenig durch die Gegend, esse zum Nachtisch nochmal mit Nutella gefüllten Donut und gehe bald nach Hause. Es ist eiskalt und meine Northface-Jacke, die ich auch gewaschen habe, ist noch feucht, daher habe ich nur meine dünne Jacke an.
Auf dem Heimweg, gerade als ich am Planen bin, was ich morgen esse und um wieviel Uhr ich die Bootstour mache, werde ich fast vom Auto angefahren. Ich habe ganz vergessen, dass die Autos von der anderen Seite kommen.






Im Hostel schauen wir Herr der Ringe an. Das wird hier in den Hostels oft angeschaut, da ja ein Teil der Filme hier gedreht wurde.
Man kann sich immer nur wieder über die Leute wundern. Wie sie es fertigbringen, im Wohnzimmer, während der Film von ca acht Leuten gesehen wird, einfach dabei sitzen und quatschen und Videos auf YouTube sehen, ohne sich Gedanken zu machen, ob das stören könnte. Manchmal ist das Backpackerdasein auf Dauer schon grenzgradig und wenn ich in Asien wäre, würde ich die nächste Zeit ein Einzelzimmer beziehen.
Trotz allem war es ein richtig schöner Tag. Queenstown ist eine wunderbare Stadt!

10.5. 10.5. 10.5. 10.5. 10.5. 10.5. 10.5. 10.5. 10.5. 10.5. 10.5. 10.5. 


Heute esse ich Eis von der berühmten Patagonia-Eisdiele und mache eine Bootstour. 








Dann esse ich Sushi.


Hier ist der gesunde Manuka-Honig beheimatet, dem eine besondere antibakterielle Wirkung zugesprochen wird. Es gibt auch billigeren. Aber da hat sich wohl die Bienenkönigin etwas zu weit aus der Wabe gelehnt.



Am Abend esse ich noch mal Burger, diesmal vom anderen Burger-Imbiss.
Ich denke morgen faste ich für 24 Stunden.

Diesmal ein Fazit über meine Reise:

Ich muss zugeben, dass ich gar nicht so scharf auf Neuseeland bin. Es ist schön, aber Gletscher und Berge gibt es auch in der Schweiz, ich mag den Bodensee und die rauhe Westküste gibt es auch in der Bretagne. 
Milford Sound ist überwältigend, wenn man sowas noch nie gesehen hat. Ähnliches gibt es in Vietnam in der Halong Bay und in Tam Coc. Das war überwältigend, weil das ganz neu war für mich.
Das sind die Schattenseiten des langen Reisens. Irgendwann fängt man an zu vergleichen. Und das Gehirn gewöhnt sich an Eindrücke und an das Glücksgefühl. Schade. Was ich aber sehr mag sind die Regenwälder. Besonders die mit Moos bewachsenen Bäume und diese Moosbetten auf dem Waldboden. So etwas habe ich noch nicht gesehen.
Man darf sich nicht zu sehr beeinflussen lassen von anderen, vom Internet, Werbung usw. Nicht alle Orte sind für jeden passend.
Man muss auch nicht alles sehen, und auch nicht alles auf einmal.
Das habe ich jetzt verstanden.
Daher bin ich auch ganz froh, wenn ich wieder nach Hause komme.
Man vermisst plötzlich Dinge, die vorher Bestandteil des Alltages waren.
Man schätzt die Dinge meist erst, wenn man sie nicht mehr hat.
Nichtsdestotrotz (das ist ja ein seltsames Wort:)) geht die Reise glücklicherweise weiter. In vier Wochen fliege ich nach Sri Lanka. Ich vermisse die asiatische Kultur. Das war immer interessant und aufregend. Das Essen schmeckt gut und man kann so schön billig reisen!




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