Mittwoch, 31. Mai 2017

25.5.-26.5. Tongarino Alpine Crossing, Hobbiton

25.5. 25.5. 25.5. 25.5. 25.5. 25.5. 25.5. 25.5. 25.5. 25.5. 25.5. 25.5. 25.5. 25.5.

Ich schlafe heute alleine im Zimmer und bin so froh! Das habe ich mir so sehr gewünscht. Vor allem, weil ich auch gut schlafen möchte um für die Wanderung fit zu sein. Aber das nützt auch nichts.
Ich bin so nervös vor der Wanderung und vor meiner Weiterreise in zwei Wochen, dass ich nur bis 1.30 Uhr schlafen kann.
Der Hotelbesitzer hat mir gestern so Angst gemacht. Er hat gesagt, dass, wenn Schnee liegt, es ziemlich rutschig und glatt werden kann und man eine spezielle Ausrüstung benötigt. Die letzten Tage wurde die Tour gestrichen, da es viel zu gefährlich war. Morgen soll aber die Sonne scheinen und nicht regnen. Daher scheinen es die optimalen Bedingungen zu sein. Ich frage mich, ob ich das wirklich machen soll. Es sind 800 Höhenmeter zu bewältigen und die Zeitangabe liegt bei 6-8 Stunden für 19,4 km. Ich bin schon eine Woche lang nicht mehr gewandert.
Ich bin hellwach und könnte erst wieder um 5 Uhr einschlafen. Ich habe auch so Durst die ganze Zeit, weil ich Fisch gegessen habe. Ich stehe auf, da mein Wecker sowieso bald klingelt. Da ich früh schlafen ging, habe ich aber zumindest viereinhalb Stunden geschlafen.
Der Shuttle hat 30 Minuten Verspätung und ich hoffe, dass er gar nicht kommt:) Er ist dann aber doch um 6.45 da. Wir fahren anderthalb Stunden zum Ausgangspunkt der Wanderung. Leider kann ich im Bus nicht schlafen, da die Busbegleiterin eine so schrille und hohe Stimme hat, dass es schon fast weh tut und sie mich immer wieder aufweckt.

Wir, etwa 20 Personen und ich werden nun in den Bergen ausgesetzt. Die letzten Anweisungen folgen: In sieben Stunden müssen wir am anderen Ende der Wanderung wieder am Parkplatz sein. Wenn jemand nicht dort ankommt, und sich nicht gemeldet hat, wird der Rettungdienst gerufen.

Es kann losgehen. Wir gehen nochmal alle auf die Toilette und laufen los.
Es ist schön in der Gruppe zu laufen, man hat immer mal jemanden, mit dem man sprechen kann. Dann läuft man zum Beispiel schneller und wird später wieder überholt. Es ist eine schöne Atmosphäre.
Übrigens hängt ein starker Schwefelduft in der Luft!


Der Vulkan Ngauruhoe, dem wir immer näher kommen, beherrscht die Skyline des Vulkanplateaus.
Rot, braun, grau und schwarz sind die Farben der vulkanischen Hochebene. Und der Schnee setzt dem Ganzen noch ein Sahnehäubchen auf.

Der Tongarino-Nationalpark spielt in der Trilogie Herr der Ringe das düstere Land Mordor. Mit einigen Spezialeffekten bietet es die perfekte Kulisse für den Film.
Frodo wirft den Ring in diesen "Schicksalsberg".



Es ist eiskalt, meine Fußzehen sind schon von Anfang an eingefroren.
Ich hoffe durch das zügige Laufen werden sie wieder warm.



Wir kommen dem Berg immer näher. Den Ring habe ich dabei.







Der Berg Ngauruhoe ist ein aktiver Vulkan. Die Infotafel informiert darüber, was zu tun ist im Falle eines Erdbebens und Vulkanausbruchs.
Was mache ich eigentlich hier?!




Die Bilder können nicht wiedergeben, was man hier sieht und erlebt. Ich bin überwältigt. Und je weiter man läuft umso beeindruckender wird die Landschaft. So habe ich mir eigentlich Neuseeland vorgestellt. Ich habe erwartet, dass mich die Landschaft überall so umhaut. 
Das muss man erlebt haben hier. Es ist unbeschreiblich schön! Aber nicht nur schön. Voller Ehrfurcht ist man an solch einem Ort!








Ohne den Schnee wäre die Stimmung nochmal ganz anders.



Hier oben begegnen wir einer Wandergruppe mit Guide. Alle haben Spitzhacken dabei. Im Internet steht, ohne alpine Ausrüstung ist die Wanderung tabu.
Ich hoffe nur, alles geht gut.






Hier wird es ziemlich abenteuerlich. Der Boden ist bedeckt mit einer dicken zugefrorenen Schneeschicht. Man kommt nur langsam voran und schlittert so vor sich hin. Ab und zu fällt mal jemand hin. Das schweißt unheimlich zusammen. Wir sitzen alle im selben Boot, lächeln uns zu und geben uns gegenseitig Mut. So ganz sicher sind wir teilweise nicht.



Auf dem Bildern sieht das so klein aus, aber wir sind umzingelt von einer riesigen Berglandschaft.





Der Schnee ist hart gefroren. Man kann versuchen in den Spuren zu laufen.







Hier ist die Gefährlichkeitstufe zwei erreicht. Das finde ich dann nicht mehr witzig. Den Mount Everest streiche ich jedenfalls von meiner Liste. Man muss sich ein paar Meter am eiskalten Seil festhalten, sonst riskiert man den Berg hinab zu rutschen.
Danach gibt es keinen richtigen Weg mehr, sondern man muss auf Lavageröll und Schnee versuchen, nach oben zu gelangen, ohne abzurutschen. Ich lehne mich nach vorne, und halte mich mit den Händen an Felsen fest. Ich kann nicht mal Fotos machen.






Endlich haben wir es geschafft. Wir sind oben. Das ist der rote Krater. Ich bin wieder überwältigt. Wie gesagt, das muss man selber erleben. Vor allem nach der Anstrengung und Aufregung, den der Weg mit sich bringt. Ich bin unendlich glücklich. So was Schönes habe ich noch nie gesehen. Das ist einer der schönsten Orte, den ich gesehen habe oder sogar der schönste. Und es wird noch besser. Man weiß gar nicht, wo man als erstes hinschauen soll.







Das sind die Emerald-Seen.








Jetzt kommt die Abenteuerstufe drei, wo es wirklich nochmal gefährlich wird und ich mich frage, warum man da überhaupt laufen darf. Der Boden besteht aus ganz feinem Lavagestein. Dazwischen Eis und Schnee und das ganze sehr steil. Das heißt, man muss vorsichtig herunter schlittern. Mit der Ferse gegen den Boden bis man nach ein bis zwei Metern wieder abbremst. Man muss mittig laufen, sonst kann man ziemlich ungünstig seitlich den Hang abrutschen. Manche rutschen vorsichtig sitzend herunter.
Das Aufregende bei der Sache ist zusätzlich die Ungewissheit, was noch auf einen zukommen wird, wie man den Rest der drei Stunden unten ankommt.



Hier sieht man nochmal den Zick-Zack-Schlitterweg nach unten.


Der Blue Lake








Die letzen drei Stunden sind human. Immer am Berghang entlang, teilweise durch hohen Schnee, aber ok.



So sieht der Berg ohne Schnee aus (ziemlich unspektakulär).
Da nehme ich doch lieber die Gefahr in Kauf:)
Aber ehrlich, diese Wanderung, die als die schönste in Neuseeland gilt, war auch für mich die schönste.
Ich bin froh diese Reise gemacht zu haben. Alleine um das zu sehen ist jede Reise nach Neuseeland wert!
Es war wirklich spektakulär und atemberaubend!!!!

Heute teile ich mein Zimmer mit einem jungen Polizisten (ohne Uniform). Wir unterhalten uns ganz nett. Ich habe heute wirklich Spaß. Ich komme erst um 23 Uhr ins Bett, obwohl ich dringend Schlaf nötig habe.

26.5. 26.5. 26.5. 26.5. 26.5. 26.5. 26.5. 26.5. 26.5. 26.5. 26.5. 26.5. 26.5. 26.5.

Ich fahre am Morgen weiter nach Rotorua,..


gehe schon wieder Sushi essen und dann...


...geht es weiter mit Herr der Ringe.
Ich besuche das Hobbiton-Movie-Set.





Mit kommen fast die Tränen, als ich diese schöne hügelige, grüne und idyllische Landschaft sehe. Das ist das Hobbitland "the shire". Es wurden für den Film 44 kleine Hausattrappen gebaut.








































Das ist Bilbos Haus. Der Baum darüber besteht aus Stahl und mehreren 100.000 künstlichen Blättern aus Taiwan. Es ist doch erstaunlich, dass trotz des Computerzeitalters so viel Aufwand betrieben wird. Eine Frau meinte dazu, dass zur Zeit des Filmdrehs die Technik noch nicht so weit war. Ich glaube, die Frau hat noch nie Herr der Ringe gesehen. Es sind aber tatsächlich viele dabei, die noch nie Herr der Ringe gesehen haben.







































Die letzten beiden Tage gehören zu meinen Favoriten auf meiner Neuseeland-Reise. Ich dachte, es sieht überall so spektakulär aus. Deswegen war ich auch etwas enttäuscht. Man darf keine Erwartungen haben! Aber diese letzten Orte waren einfach phänomenal!

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