Freitag, 24. März 2017

20.3.-22.3. Easyrider

20.3. 20.3. 20.3. 20.3. 20.3. 20.3. 20.3. 20.3. 20.3. 20.3. 20.3. 20.3. 20.3. 20.3.


Es geht los! Ich freue mich schon riesig! Es regnet nicht.
Der Himmel ist blau! 


Mr. Vu ladet das Gepäck auf seine Honda. 
Wir bekommen alle Schutzkleidung, die man von anderen dubiosen Easyridern, die einen auf der Straße anquatschen, nicht erhält.

Blumenfarm


Der erste coole Stopp auf unserer coolen Tour ist eine Blumen-Farm.
Abwechselnd erklären uns Mr. Vu, Lucky, Jean und Kit alles Mögliche. 
Dalat wird unter anderem "Klein Paris" (etwas übertrieben), "Stadt des ewigen Frühlings" oder "Stadt der 1000 Blumen" genannt. 80 % aller Blumen in Vietnam werden hier angepflanzt. Weitere 20 % bei Ho Chi Minh. Holland diente als Vorbild für die Gewächshäuser. 


Bergdorf


Wir fahren in das erste Bergdorf mit 50 Häusern. Es gibt 54 veschiedene ethnische Minderheiten. Mr Vu besucht die Menschen dort, bringt ihnen bspw. Kleider und Medikamente. Er hat ein großes Herz, er möchte ein Krankenhaus bauen. 




Vogelwein


Wir werden die nächsten zwei Tage 12 Stunden am Tag von Ort zu Ort gebracht, Informationen prasseln auf uns ein, rauf aufs Motorrad, runter vom Motorrad, Fotos, Erklärungen, Mittagspause, usw. Man könnte fast von Stress sprechen, wenn es nicht so unglaublich Spaß machen würde und so unglaublich interessant wäre. Ich bin völlig relaxed auf dem Motorrad. Ich dachte immer, man muss sich festkrallen, damit man nicht runterfällt. Aber man kann sogar Fotos machen. Wir fahren maximal 80 km/h, meistens aber nur 50 km/h, da die Straßenverhältnisse nicht mehr zulassen.


Das ist ein Zaubergetränk für Männer. In Alkohol eingelegte Schlangen und Vögel, stammend aus der Zeit, als der Emperor von Vietnam viel zu viele Konkubinen hatte. Nach chinesischer Rezeptur.



Reiswein-Herstellung



Wieselkaffee

 

Hier werden Tiere gequält, um den teuersten Kaffee der Welt herzustellen: den Wiesel-Kaffee. 1 kg kostet 5000 $.
Die Wiesel bekommen Kaffeefrüchte zu essen. Sie verdauen das Fruchtfleisch und scheiden die Kaffeebohnen aus. Im Darm dieses Tieres sind die Kaffeekirschen einer Nassfermentation durch Enzyme ausgesetzt, welche die Geschmackseigenschaften ändert: es entsteht ein dunkles und volles, aber auch etwas „muffiges“ Aroma.






Seidenwurmfarm



Aus China kommen die Platten mit den Eiern (rechts oben auf dem Tisch), aus denen dann lächelnde kleine Maden schlüpfen. Sie fressen den ganzen Tag Blätter, bis sie dick werden und bilden danach innerhalb weniger Tage einen Kokon.



Die Kokons werden kurz in heißes Wasser gekocht, damit die Maden sterben. Und dann können die Kokonfäden abgezogen und auf die Spulen gebracht werden. 
Die Frauen arbeiten in der Fabrik 10 Stunden für 10 Dollar am Tag.





Die Fäden sind ziemlich robust. Am Ende entsteht echte 100 prozentige Seide. 





Lucky, 25 Jahre, vor vier Monaten geheiratet, bietet uns Maden als kleiner Snack an. Manche von uns, ich ausgeschlossen, konnten der Versuchung nicht widerstehen. 
Die übrigen Maden dienen als Fischfutter.

Elefanten-Wasserfall

Der Wasserfall ist 20 Meter breit und über 30 Meter hoch.





Das sind wir, die Easyrider-Gang!



  




Zum Mittagessen gibt es eine vietnamesische Spezialität, die ich schon in        Ho Chi Minh gegessen habe
Reispancakes, die wir später in Reispapier einrollen. 




Annalot, Kate und Manon.


Luckz, Kit, Jean, Mr. Vu, Kate, Manon und Annalot.
Ich fahre mit dem Chef der Bande. 




Kaffee-Plantagen 


Kaffee-Plantagen soweit das Auge reicht. 




Schweinezucht

Hier lernen wir eine neue Art der nicht-artgerechten Tierhaltung. Die Schweine bekommen Reiswein zu essen, damit sie betrunken werden und somit nur noch schlafen und essen. 
So werden sie schneller fett








Besen-Herstellung



Mundschutz

Gegen das Eintamen der verschmutzten Luft und um nicht braun zu werden. Im Gegensatz zu uns wollen die Leute hier nicht braun werden, da dies Armut bedeutet. Die Menschen auf den Feldern sind dunkel, weil sie den ganzen Tag in der Sonne sind. Die Leute tragen trotz der Hitze lange Kleidung. Das hat aber auch was mit der allgemeinen Kleiderordnung zu tun. Man läuft sowieso nicht so freizügig herum.




Hier besuchen wir Einheimische, die Kokons an die Fabrik verkaufen.








Wasser-Dorf


Die Menschen leben auf Floßhäusern. Sie leben vom Fischfang, den sie selbst verzehren und am See verkaufen. Sie haben 1000 Dollar im Jahr zur Verfügung. Das Wasser filtern sie zum Kochen. 







Die Easyrider setzen uns ab oder aus. Wir sollen 500 Meter laufen, da wir eine tolle Aussicht hätten. Stimmt aber nicht. 

Reisfelder
 





Menong-Dorf

Die Menong-Leute sind eine ethnische Minderheit, in deren Dorf wir übernachten werden. Wir haben das Glück ein Teil Vietnams zu erleben, das noch nicht von Touristen übervölkert wird. Der See ist einer der authentischsten Seen in Vietnam. Mr. Vu schätzt, dass in den nächsten 5 Jahren sich einiges verändern wird. Dann werden Hotels und Ressorts am See gebaut werden.


Die Häuser sind auf Stelzen gebaut. Sie schützen vor Flut, wilden Tieren (?, als ob ein Tiger nicht da hoch springen könnte), und die Tiere wie zum Beispiel Kühe finden Schatten am Tag. 


Wir dürfen mit dem Fischer fischen. Später wird seine Frau das Essen für uns zubreiten. Der Ausflug insgesamt hat nichts klassisch touristisch-voyeuristisches an sich. Mr. Vu kennt die Leute und erlaubt uns mit Einstimmung der Einheimischen einen Einblick in das Leben der Bergleute. Man winkt uns auf den Motorrädern zu. Vor allem die Kinder sind immer ganz glücklich uns zu sehen. 
 






Da das Wohl der Familie davon abhängt, was wir fischen, bin ich voll bei der Sache und reiche dem Fischer sogar einen ins Boot gefallenen zappelnden Fisch rüber, anstatt ihn zurück in den See zu werfen, wo er hin gehört.



Das Netz besteht aus kleinen Maschen, in denen die Fische mit ihren Kiemen hängen bleiben. Ich frage mich, wie man das Netz wieder entzerrt.


Der Höhepunkt unserer Tierexpedition ist, dass das Mädchen keine Scheu hat, den noch zappelnden Fischen alle Flossen abzuschneiden und dann den Bauch aufzuschneiden. Das ist schon ziemlich rabiat. Aber Tradition und Kultur, wahrscheinlich auch Überlebenskunst. Ohne Kühlschrank muss der Fisch so frisch wie möglich zubereitet werden.


Das ist die Küche. Bei den Menongs ist die Frau der Chef der Familie. Das lang gezogene Haus hat einen Vorder- und Hintereingang. Neue Gäste kommen durch den Hintereingang, damit die Frau im Blick hat, wer kommt und dann entscheidet, ob er willkommen ist.



Das Haus ist durch die Säulen links in vier Bereiche gegliedert. Es wohnen hier 10-15 Menschen. Im hinteren Bereich schlafen die Eltern. Alle übrigen schlafen auf dem Boden in den anderen Bereichen. Die Mitte ist der Essbereich Gegessen wird um 17.00 Uhr. Man ist nur im Haus zum Schlafen und zum Essen.
Traditionell wohnen die Söhne nach der Hochzeit mindenstens ein Jahr im Haus der Eltern der Braut und können dann wieder zurück kehren. Die Hochzeit dauert drei Tage an. Am ersten Tag ist die Zeremonie. Am zweitem Tag wird im Haus der Eltern der Braut gefeiert und am dritten Tag des Bräutigams.
Bei Flut kann der gesamte Boden um 30 cm angehoben werden. 


In den Töpfen ist Reiswein, der zu bestimmten wichtigen Ereignissen wie Hochzeit, Neujahr, usw. getrunken werden kann. 


Dann darf auch der Gong erschallen. 


Wir essen richtig lecker. Es gibt auch vegetarisches Essen. Tofu. 




Wir schlafen alle in einem Gasthaus.
Der Tag war lang. Gestartet haben wir um 7.30 Uhr und im Bett sind wir um 21.30 Uhr. Quasi Non-Stop.

21.3. 21.3.  21.3. 21.3. 21.3. 21.3. 21.3. 21.3. 21.3. 21.3. 21.3. 21.3. 21.3. 21.3. 21.3.

Ich bin schon wieder seit 5.00 Uhr wach. Hier habe ich einen anderen Rhyhmus entwickelt. Zwischen 5 und 7 Uhr stehe ich auf. 
Geplant war 7.00 Uhr Frühstück. Um 6.30 Uhr heißt es schon wieder: "in 10 minutes".
The show must go on. Lucky führt uns durchs Dorf.
   





Eine zwei Wochen alte Kuh.














Das neue Image gefällt mir!










Ziegelstein-Fabrikation
























Es wird alles per Hand geschnitten. Nur wenige können sich ein Landwirtschaftsgerät leisten.


Reis-Oplaten-Herstellung


Das Rentenalter beginnt mit 65 Jahren, allerdings nur für die Menschen, die für die Regierung arbeiten. Alle anderen arbeiten weiter, so wie dieser 72 jährige Mann, der einige Stunden am Tag diesen Snack herstellt. In den Bergen hat eine Familie im Durchschnitt 4-5 Kinder. In der Stadt 1-2 Kinder. Kinder sind die Altersvorsorge. Wenn die Eltern nicht mehr arbeiten können, müssen die Kinder sie versorgen. Der Mann hat zwei Töchter. Er hofft, dass sie Männer mit Geld heiraten.






Schmiede-Kunst




Sind sie nicht cool und lässig?

 Kindergarten 


Die Kinder sind 5 Jahre alt. Ein Platz kostet 15 Dollar, sehr teuer für die dortigen Verhältnisse. 
Die meisten werden nicht zur Schule gehen, da die Schule auch Geld kostet. 
Mr Vu zahlt 35 % Steuern und ärgert sich über sein korruptes Land, da er sich fragt, wohin das Geld fließt. 

Marktbesuch


Pfeffer-Farm


Ich erfahre, dass weißer, schwarzer und roter Pfeffer den gleichen Ursprung haben. 
Schwarzer Pfeffer ist das komplette Pfefferkorn. Ohne Schale ist es der weiße Pfeffer und wenn man später erntet, erhält man roten Pfeffer. Nach drei Jahren erhält die Pflanze seine volle Größe und nach 15 Jahren schneidet man sie runter.
Vietnam ist nach Indonesien Pfeffer - Exportland Nr. 2. Größter Abnehmer ist China.



Der Pfeffer mit Schale wird in der Sonne getrocknet und wird dann schwarz. 


Dorf-Besuch


Wir bringen Süßigkeiten mit, Hefte und Stifte. Wir bringen ihnen "how are you" bei.




Das Mädchen trägt eine traditionelle Tracht.







Für das Nähen der Kleidung benötigen die Frauen ca zwei Monate.



Wir besuchen noch ein paar andere Dörfer und bringen Bedarfsmittel.
Wir bleiben aber nur kurz. Es ist schwierig, selbst für Mr Vu, der Tränen in den Augen hat, als wir eine Familie besuchen, deren Kind mit drei Jahren noch nicht laufen kann.
Er besucht sie seit drei Jahren und frägt immer wieder nach dem Befinden. 
Für diese Menschen gibt es keine Chance auf medizinische Versorgung oder Bildung.
Die Dörfer liegen in den Bergen, es gibt kein Geld und die Minderheiten sprechen eigene Dialekte und verstehen kein Vietnamesisch.  









Die Bauern brauchen die Büffel für ihre Feldarbeit oder um das Holz aus dem Dschungel zu transportieren für den Hausbau.



Fischerdorf in Nha Trang


Es werden Fische und andere Meerestiere gefischt oder gezüchtet



Die Easyrider-Tour war ein unvergessliches Erlebnis. Ich bin ihnen sehr dankbar für die schöne Zeit. Sie sind immer sicher und zuverlässig gefahren. Ich habe viel über Vietnam gelernt. Mehr als ich hier aufschreiben konnte.

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