Montag, 27. März 2017

22.3.-26.3. Hoi An

22.3. 22.3. 22.3. 22.3. 22.3. 22.3. 22.3. 22.3. 22.3. 22.3. 22.3. 22.3. 22.3. 22.3.

Mit dem Nachtbus, der zum Glück alle zwei Stunden hält, kommen wir vier am Morgen gut in Hoi An an. Kate, die zwei holländischen Mädels und ich verabschieden uns und gehen in drei unterschiedliche Richtungen zu unseren Hostels. Jetzt heißt es wieder alleine reisen. 
Hoi An ist eine Küstenstadt in Zentralvietnam mit ca 75 000 Einwohnern. Hoi An war früher der größte Hafen in Südostasien und gilt heute als eine der zehn romantischsten Städte der Welt und eines der wichtigsten Ausflugsziele Asiens.
Gleich am Anfang der Altstadt bezahle ich einen Touristen-Pass für 4,90 Euro, den man eigentlich gar nicht braucht. Man reißt mir förmlich das Geld aus der Tasche. Ich kann jetzt fünf der vielen bedeutenden Gebäude von innen sehen. Es stellt sich heraus, dass es gar nicht nötig ist. Oft wird gar nicht nach Tickets verlangt und dann bleibt man auch nur für maximal fünf Minuten oder schaut sich das Hausinnere von außen an. Oder man läuft einer Reisegruppe hinterher. Jedenfalls bleiben mir am Ende noch zwei Tickets übrig, da ich sie nicht los werde.






Die Bilder auf den Postkarten zeigen auf witzige Weise das Alltagsleben der Vietnamesen.





Man kann gemütlich durch die Altstadt schlendern, vorbei an unzähligen Geschäften, Bars und Restaurants, begleitet von klassischer Musik, die aus den Lautsprechern schallt. Es kommt sogar "Röslein auf der Heide". Es ist wirklich unglaublich schön und romantisch, vor allem am Abend, wenn die Laternenstadt bunt leuchtet.






Der Junge hämmert Muster auf das Silber, das sich unterhalb der Schablone befindet.




Die Altstadt liegt am Fluss und man kann eine Floßfahrt unternehmen.





Eine Betelnuss kauende Frau. Sieht man hier selten.


Und das ist Hoi An am Abend.
Zufällig findet auch ein internationales Foodfestival statt. 12 Köche aus 12 verschiedenen Ländern kochen an ihrer Station. Es gibt leider nichts Vegetarisches.




Ich treffe mich mit den French Ladies Wengy und Véro. Wir essen zu französischer Musik vietnamesisches Spezialitäten. Der Besitzer lebte in Frankreich und es läuft in seinem Restaurant nur Musik von Brassens.

23.3. 23.3. 23.3. 23.3. 23.3. 23.3. 23.3. 23.3. 23.3. 23.3. 23.3. 23.3. 23.3. 23.3.


Man kann Versammlungshallen, Handelshäuser und Museen besichtigen.  












Man kann hier für wenig Geld und hoher Qualität maßgeschneiderte Kleider nähen lassen. Es ist die Stadt der Maßanfertigung. Ich kann nicht zählen, wie viele Schneidereien es gibt. Die französischen Ladys haben Fotos teurer Pariser Mode gezeigt, haben sich Stoffe ausgesucht und 24 Stunden später hatten sie die Kleider. Das hätte ich auch gerne gemacht.











Das ist Schäferhund's Bistro.


Die japanische Brücke, das Wahrzeichen der Stadt. Der Bau der Brücke vereinigte zwei historische Stadtviertel, das chinesische einerseits, das japanische andererseits. 


Heute gehen wir, die French Ladies und ich, im chicesten Restaurant essen. Das Essen kostet aber auch hier nur wenig. 




















24.3. 24.3. 24.3. 24.3. 24.3. 24.3. 24.3. 24.3. 24.3. 24.3. 24.3. 24.3. 24.3. 24.3.

Um 5 Uhr stehe ich auf um mir den Sonnenuntergang anzusehen. Die Straßen in der Altstadt sind ruhig und leer.




















Auf dem Markt allerdings herrscht reges Treiben.
















Ich laufe die 500 Meter zurück zum Hostel, frühstücke und fahre mit dem Fahrrad zum Strand, der ca. vier Kilometer entfernt liegt.
Auf dem Rückweg komme ich endlich an einem Internetcafé vorbei.
Meine Tastatur ist kaputt gegangen und es ist anstrengend auf dem Touchpad vom Tablet zu schreiben. Ich schreibe heute Non-Stop von 12-17 Uhr die letzten Tage in einem neuen Post auf.
In Myanmar war das Internet sehr schlecht, da konnte ich fast nichts arbeiten und hier versagt die Technik. 




Das Highlight jeden Abends ist auf jeden Fall die Beleuchtung.
Es ist jedes Mal einfach unwerfend.








25.3. 25.3. 25.3. 25.3. 25.3. 25.3. 25.3. 25.3. 25.3. 25.3. 25.3. 25.3. 25.3. 25.3. 




Heute habe ich einen richtig guten Tag.

Es beginnt mit einem Marktbesuch und dann gehe ich zur Galerie von Rhénan! Danach bin ich völlig platt!
Rhénan ist einer der wichtigsten Reise-Fotografen. Er hat mit seinem Roller in Begleitung eines Freundes über 40 Ethnien besucht und Menschen und Landschaften fotografiert. Man kennt seine Bilder aus vielen Reisezeitschriften. Er kommt aus Frankreich und lebt jetzt in Vietnam. Er ist sehr bekannt. Vor zwei Monaten hat er die Galerie eröffnet, die man kostenlos besichtigen kann. Er ist immer vormittags da und man kann mit ihm sprechen.
Ich frage ihn wie er das gemacht hat, wenn doch die Leute nur Dialekte sprechen. Er hat ja nicht nur Fotos gemacht, sondern mit ihnen Kontakt aufgenommen, gesprochen, Freundschaften geschlossen.
Er meint doch allen Ernstes, dass alle vietnamesisch sprechen. Klar, auch ihre Dialekte, aber eben vietnamesisch. Ich kann es nicht fassen. Was hat uns denn Mr Vu erzählt?! Die Regierung baut überall Schulen und sie kosten nichts für die Bergvölker.
Was?!?!?! Die Regierung möchte, dass alle vietnamesisch sprechen, deshalb zahlen sie nichts.
Anscheinend gehen also doch die meisten zur Schule, auch in den Bergen.
Zumindest mehr als Mr Vu es dargestellt hat. Mr Vu meinte, dass die meisten nicht zur Schule können, weil es so viel kostet und wie traurig doch alles ist.
Nächste wichtige Information: Es sind nicht 35 % Steuern, sondern nur lächerliche 10 %. Vietnam geht es im Gegensatz zu Laos und Kambodscha ziemlich gut.
Es gibt viele ausländische Investoren und Vietnam exportiert viel Reis und Kaffee.
Gute Arbeit Mr Vu. Ich habe mir schon überlegt einen Spendenaufruf zu machen oder Geld zu spenden.
Ich ärgere mich aber nicht. Ich finde es irgendwie witzig. Ich denke ich habe das Stockholm-Syndrom. Er hat uns Essen gegeben und wir haben den Trip überlebt. Ich kann ihm gar nicht böse sein:):)
Vielleicht hat auch Rhénan unrecht, aber er hat ja keinen Nutzen davon, mich anzulügen. Und es hat sich ein anderer Mann mit in das Gespräch unterstützend eingeschaltet. Somit steht es 2:1.
Vielleicht sind es auch nicht die originalen Easyrider. Rhénan meinte, dass in Vietnam ein Monkeybuisness herrscht. Jemand hat eine Idee und der Nächste kopiert sie. In dem Fall hat aber Mr Vu recht.
Ich bin etwas enttäuscht. Man kann ja niemanden glauben.
Ich finde Mr Vu aber trotzdem symphatisch. Vielleicht hat er ja nur aus Unwissenheit falsch berichtet. Er war sehr glaubwürdig. Er ärgert sich über sein korruptes Land und fragt, wohin die ganzen Steuergelder fließen. Er hilft, bringt Kleidung und anderes. Er will ein Krankenhaus bauen. Das stimmt zumindest, meint Rhénan, dass es keine Krankenhäuser in den Bergen gibt. Ich kann es einfach nicht glauben, dass Mr Vu uns alles so konträr dargestellt hat. Aber vielleicht ist es einfach so. Alles ist Business und die Leute sind Cheater.
Rhénan meint, dass er sich als Opfer und Vietnam als ärmer darstellt damit man Geld spendet. Obwohl das Mr Vu ja nicht erwartet hat von uns.
Wieviel Steuern bezahlt wird, weiß ich immer noch nicht. Im Internet steht wieder was anderes. Ich bin ganz konfus.
Wie schön ist doch Europa, Deutschland und vor allem Bruchsal. Ich vermisse es.
Man weiß oft Dinge erst zu schätzen, wenn man weit weg ist.
Ich lasse mich massieren und frage mich, ob es da auch einen Haken gibt.
Man wird ja nur noch misstrauischer.
Jedenfalls war die Tour trotzdem toll und es hat Spaß gemacht.



Die Galerie ist einfach toll und Rhénan hat wunderbare Arbeit geleistet.




Seine Reiseroute




Rhénan hatte vor zwei Monaten einen Rollerunfall in Laos und hat jetzt einige Narben.


Danach lasse ich mich massieren, wo auch die French Ladies waren. Véro hat vorgestern einen Nachlass von fast 50 % rausgehandelt. Da ich dort war um sie abzuholen durfte ich als Eingeweihte ebenfalls für 10 Euro massiert werden.



Danach esse ich sehr lecker vietnamesische Pfannkuchen. Da es so billig ist und auch nicht so sättigend, bestelle ich dasselbe nochmal. Witzig. Habe ich noch nie gemacht.
Das Restaurant ist sehr zu empfehlen. Auch ohne TripAdvisor-Schild. Es herrscht leider die Mentalität besonders Restaurants und Hostels zu wählen, die gute Bewertungen bei TripAdvisor haben. Das ist recht unfair. Andere Restaurants und Hostels haben dann kaum Chancen mehr. Und die Bewertung stimmt auch nicht immer.
Allerdings ist das Reisen im Zeitalter des Internets schon sehr praktisch.
Ich nutze GPS und finde alles sehr schnell oder überhaupt. Wenn ich mit dem Bus ankomme, kann ich prüfen, wo mein Hostel ist und muss nicht das Taxi nehmen.
Ich buche Hostels im Internet. Es gibt Preise, Beschreibungen, Bilder, Standort bei google map und Bewertungen  (nicht immer gerechtfertigt) alles im Überblick.
Man kann buchen und wieder stonieren.
Man braucht kein Touristeninformationsbüro, sondern googelt ebenfalls bei Tripadvisor die TopHighlights.



Ein Kamerateam filmt eine Szene mit zwei Personen. Viele Leute beobachten ganz aufgeregt und dann wollen einige Fotos mit dem Mann. Ich erfahre, dass es der bekannte englische Comedian Jack Whitehall ist. Kenne ich nicht, lasse mich aber vorsichtshalber mit ihm fotografieren und google dann wer es ist:)









Ein Hochzeitspaar lässt Fotos machen.











Es wird einem heute nicht langweilig in der Altstadt. Es wird im Rahmen des Foodfestivals immernoch fleißig gekocht. Man kann traditionelles Bingo oder andere Spiele spielen. Es spielt eine Band, es tanzt eine Gruppe usw...



Beim Ringe werfen gewinne ich eine kleine Tasche.



Foodfestival. Der deutsche Koch präsentiert heute Bratwurst mit Sauerkraut.



Heute ist Earth Hour, eine internationale Klimaschutzaktion, bei der eine Stunde das Licht ausgemacht werden soll.
Wo erlebt man das besser als in Hoi An, der Stadt der Laternen?
Pünktlich um 20.30 Uhr werden tatsächlich 90 % aller Lichter ausgemacht. Kerzen werden angezündet auf dem Nachtmarkt und in den Restaurants.
Die Frauen, die kleine Papierboote mit Kerzen verkaufen, haben heute viele Abnehmer. Auch ich kaufe eine Kerze und lasse sie gemeinsam mit einem Wunsch auf dem See schwimmen.
Es ist wunderschön.
Eine Stunde später warte ich bei meiner Lieblingsstelle bis die Laternen wieder angehen.

































Ohne Laternenlicht...



...und mit Laternenlicht.

Dann treffe ich mich mit den Easyrider -Mädels. Wir debattieren über Mr Vu und verabschieden uns bald wieder.
Wir haben alle die ähnliche Route und sehen uns sicher wieder.

26.3. 26.3. 26.3. 26.3. 26.3. 26.3. 26.3. 26.3. 26.3. 26.3. 26.3. 26.3. 26.3. 26.3.



Mein letztes bestes Frühstück, seit ich hier bin. Es gibt Crepes, French Toast und frisch gepressten Passionfruit-Saft. 
Das Hostel ist super, das Personal ist sehr hilfsbereit und nett. Wie sowieso die meisten Hostels. Sie organisieren einfach alles. Tickets, Touren... Hier habe ich mein Ticket gebucht und wieder umgebucht, da ich ganz vergessen habe, dass ich die zweitgrößte Höhle besichtigen wollte. Die liegt auf halbem Weg meines ursprünglichen Plans. Es ist toll so spontan reisen zu können, was auch nur alleine geht.
Ich habe Hoi An richtig genossen und werde es vermissen!

Hier war ich richtig glücklich und konnte wieder bewusst wahrnehmen, dass ich reise. Die letzte Zeit ist es zu sehr zur Normalität geworden. Ich bin auch nicht mehr so geflasht wie am Anfang. Es ist halt alles asiatisch, egal ob Thailand, Myanmar oder Vietnam. Die Unterschiede sind nicht mehr so gravierend. Man kennt die Garküchen, Nachtmärkte, Souvenirverkäufer usw.

Hier konnte ich es wieder richtig genießen. Und da ich die meiste Zeit für mich war, war ich viel mehr auf mich konzentriert. Alleine zu reisen ist für mich einfach optimal.



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