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Um 8 Uhr werde ich abgeholt. Die Reise geht erst mal fünf Stunden bis etwa 50 km vor die Grenze. Eigentlich habe ich ein Transportmittel mit Wlan, Wasser und Handtuch bestellt. Daraus wird aber leider nichts. Es ist ein alter klappriger Minivan. Im Auto ist keiner, der nach Laos fährt. Das macht mich unsicher. Der Fahrer kann mich ja sonstwo hinbringen, nachdem er die anderen fünf abgesetzt hat.
Ich möchte lieber doch nicht fahren. Aber dafür ist es jetzt zu spät.
Vor Vietnam und Sri Lanka hatte ich auch Bedenken, aber das waren dann die schönsten Reisen. Ich mache immer den Fehler und lese am Tag zuvor auf der Internetseite des Auswärtigen Amtes über Sicherheitshinweise. Das sollte man lieber nicht tun.
Um 13 Uhr machen wir einen Essensstopp, den ich dringend gebrauchen kann. Dort kommen noch viele andere Minivans an. Es sind ca 30 Leute da. Da wird doch bestimmt jemand nach Laos fahren...
Nur fünf fahren nach Laos. Wir wechseln das Auto.
800 Meter vor der Grenze müssen wir aussteigen. Ich bin froh, dass ich nicht alleine bin.
In einem Restaurant sitzt ein Mann, der unsere Pässe bearbeitet. Wir zahlen leider 10 Euro mehr für den Pass als üblich. Da es schon nach 15 Uhr ist.
Wir können nur bis 15 Uhr ins offizielle Niemandsland-Gebäude. Die zwei Italienerinnen sind etwas aufgebracht und wollen es trotzdem versuchen, ins Grenzgebäude zu gehen. Der Mann meint, er übernehme keine Verantwortung. Es könnte Schwierigkeiten geben, da es Niemandsland Gebiet ist. Also das ist mir zu heikel. Ich zahle die 45 Dollar und die anderen auch. Eine Frau verschwindet dann mit unseren Pässen und Anträgen und kommt 20 Minuten später wieder zurück und schickt uns auf die andere Seite. Die Pässe warten drüben.
Das ist doch Abzocke. Wir hätten auch einfach eine halbe Stunde früher losfahren können, oder auf die Essenspause verzichten können. Oder unser Fahrer hätte keine privaten Stopps gemacht um sich essen zu kaufen.
Wir waren um 15.30 Uhr da.
Und warum können wir nicht einfach mit der Frau mit? Die bearbeiten doch die Pässe, egal welche Uhrzeit es ist.
Wir warten auf der laotischen Seite auf einen anderen Minivan. Um 17.00 Uhr fahren wir weiter und um 18.00 Uhr fahren wir mit dem Boot auf die Insel Don Det. Um 18.30 Uhr habe ich dann auch eine Unterkunft gefunden.
Ich habe so Durst, ich trinke in 10 Minuten einen Liter. Ich war völlig dehydriert. Das war eine lange Reise. Es hieß, es dauert 7 Stunden. Sollen sie doch sagen, dass es 10 Stunden dauert, dann hätte ich mir was zu essen mitgenommen.
Ich bin irgendwie total nervös wegen Laos. Plötzlich bin ich wieder in einem anderen Land. Ich habe Angst vor Spinnen, Schlangen, Krankheiten.
Ich muss mich immer erst mal ein paar Tage akklimatisieren.
Ich muss mich immer erst mal ein paar Tage akklimatisieren.
So sehen teilweise die Straßen aus.
Vor uns liegt Don Det.
Es ist gerade Sonnenuntergang, und was für ein schöner, als wir mit dem Boot ankommen.
Man läuft jetzt etwa 200 Meter an vielen Restaurants, Minimärkten und Unterkünften vorbei bis zu meiner Unterkunft. Es ist eine sehr angenehme Atmosphäre hier. Die Menschen sind freundlich. Und es gibt sehr viele Hunde und Katzen.
Sobald ich mein Zimmer gefunden, was gegessen und meinen Wasserspeicher aufgefüllt habe, fühle ich mich auch gleich schon viel besser. Ein Bett zu haben gibt einem das Gefühl von Geborgenheit:)
Mein erstes laotisches essen. Es ist Gemüse und Nudelsalat. Ziemlich gut, und scharf.
Ich buche eine Kayak-Tour für morgen. Wir besichtigen den größten Wasserfall Südostasiens und werden Delfine beobachten können. Klasse!
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Das ist die Straße von meinem Hostel zur Bootsanlegestelle.
Wo befinde ich mich eigentlich? Direkt an der kambodschanischen Grenze liegt das Gebiet der 4000 Inseln (Si Phan Don). Auf der Insel Don Det befinde ich mich. Diese 4000 Inseln sind größtenteils Sandbänke. Manche Inseln dienen den Bauern zum Anbau von Reis und Gemüse. In der Regenzeit ist der Mekong im Süden Laos 14 km breit. Ein Labyrinth aus Hunderten von Kanälen, Stromschnellen und Inseln.
Dieser Hund verfolgt mich von meiner Unterkunft zum Restaurant, wo wir frühstücken und legt sich zu mir.
Heute verbringe ich einen Tag mit dem Kajak auf dem Mekong. Der Tag beginnt mit einem Frühstück um 8.30 Uhr, das zu Beginn der Tour kostenlos angeboten wird. Wir sind neun Deutsche, zwei Franzosen und 3 Guides.
Eine Stunde später steigen wir in die Kajaks. Ich darf mit einem Guide Kayak fahren. Wir fahren etwa 40 Minuten und halten in der Nähe eines Wasserfalls. Um den Wasserfall zu sehen, laufen wir noch ein kurzes Stück durch den Dschungel.
Und über diese Hängebrücke müssen wir gehen. Schon alleine hier wird einem ein spektakulärer Anblick geboten.
Diese Wassermassen, die hinuntersausen, sind sehr beeindruckend.
Das ist der Wasserfall.
Danach steigen wir wieder ins Kajak und fahren weitere 40 Minuten.
Wir befinden uns jetzt südlich von Don Det, wo etwa 50 Irawadidelfine leben, die man mit viel Glück beobachten kann. Leider haben wir heute kein Glück.
Jetzt fahren wir zu einer Hütte im Dschungel, wo wir zu Mittag essen werden. Dieser Ort befindet sich in Kambodscha.
Es gibt gegrillte Spieße, Reis und Obst.
Danach fahren wir wieder weiter, wo unsere Kajaks dann von einem Transporter aufgeladen werden. Wir steigen ebenfalls ein und fahren dann zu den Khon Phapheng-Wasserfällen.
Hier stürzen Millionen von Liter Wasser jede Sekunde hinunter. Betreffend des Wasservolumens pro Sekunde zählt dieser Wasserfall zum größten in Südostasien. Außerdem ist er anscheinend der breiteste Wasserfall der Welt.
Nach dem Besuch der Wasserfälle fahren wir mit dem Transporter zur Bootsanlegestelle, von wo aus wir gestern mit dem Boot auf die Insel gefahren sind. Von dort aus rudern wir mit dem Kajak auf die Insel. Um 16:30 Uhr kommen wir verschwitzt, nass, schmutzig, mit von Sonnencreme und Insektenschutzmittel vermischte Ablagerungen auf unserer Haut, aber heil und zufrieden an.
Viele Hunde und Katzen haben diese wunderschöne Fellfärbung.
Am Abend gibt es wieder einen wunderschönen Sonnenuntergang.
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Nach langem Hin- und Herüberlegen entscheide ich mich nun doch noch eine Nacht länger hier zu bleiben. Es ist einfach zu schön hier. Da ich aber nicht den ganzen Tag nur faul herumliegen möchte, möchte ich eine kleine Fahrradtour unternehmen. Gerade als ich mir ein Fahrrad ausleihen möchte treffe ich Dave, der im Minivan mit mir hierher gefahren ist. Also fahren wir zusammen.
Ein Wasserlilien-Meer hinter meinem Guesthouse.
Eine zukünftige Katzenmama.
Es gibt so viele Katzen und Hunde hier.
Wir umfahren die beiden Inseln Don Det und Don Khon, die durch eine Brücke miteinander verbunden sind.
Wir besuchen einen Wasserfall.
Das ist der Strand. Bei Regenzeit und der damit einhergehenden Strömungen ist Baden nicht zu empfehlen.
Unsere Route führt teilweise durch dichten Dschungel mit sehr schmalen Wegen. Wir fahren ohne funktionierende Bremsen bergab über Wurzeln und zwischen herabhängendem Geäst. Ziemlich abenteuerlich. Zwischen den Bäumen entdecken wir manchmal Wasserbüffel.
Besonders spannend wird es an dieser Stelle, wo wir doch tatsächlich in Erwägung ziehen, das Holzkonstrukt zu benutzen. Auf dem Bild sieht es wirklich schlimmer aus, als in der Realität. Aber natürlich kehren wir um und wählen eine Alternativroute.
An den Reisfeldern entlang fahren macht unheimlich viel Spaß. An diesem strahlenden Grün kann man sich einfach nicht satt sehen.
Mitten im Dschungel leben die Menschen in solchen Hütten. Alles ist offen. Kein Schutz vor Moskitos, Schlangen und Spinnen. Ich hatte schon Bedenken durch die schmalen Wege im Dschungel zu fahren.
Nach drei Stunden sind wir wieder zurück. Viel zu heiß zum Fahren eigentlich. Ich finde das ziemlich anstrengend.
Wir gehen Mittag essen, wo viele kleine Welpen ihr Unwesen treiben.
Das ist unser Haushund.
Es ist so gutes Wetter die ganze Zeit, dass wir auch heute einen tollen Sonnenuntergang erleben dürfen:
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Ich verlasse um 11 Uhr die Insel. Zuerst mit dem Boot, dann laufen die anderen Reisenden und ich zu einer Bushaltestelle, wo wir auf die unterschiedlichen Fahrzeuge verteilt werden. Die meisten fahren in 200 km entfernte Orte. Ich fahre erstmal auf eine zweite Insel. Don Khong, nicht zu verwechseln mit Don Khon, der Zwillingsinsel von Don Det. Dave fährt auch zufällig hin. Da wir aber unterschiedlich gebucht haben, fahren wir in verschiedenen Bussen mit. 800 Meter vor der Bootsanlegestelle werden wir abgesetzt. Ich werde mit dem Scooter die 800 Meter gefahren, während Dave laufen muss. Wie witzig. Da habe ich wohl den richtigen Anbieter erwischt. Das Boot nehmen wir dann zusammen.
Hier gibt es nur eine Handvoll Touristen. An der Bootsanlegestelle gibt es circa ebenso viele Restaurants und Guesthouses. Der Bootsmann führt uns zu einer guten Unterkunft, gleich die erste, wo auch ein gutes Restaurant ist.
Mit Dave fahre ich mit dem Fahrrad zum Sonnenuntergang in ein Dorf auf der anderen Seite der Insel, acht km entfernt. Es ist hochinteressant, wie die Menschen hier leben. Auch hier fahren wir an vielen Reisfeldern vorbei, treffen viele Wasserbüffel, aber auch Ziegen, Kühe und natürlich viele Hunde.
Unterkünfte der Einheimischen.
Das ist das Dorf. Es ist fantastisch hier. Wie schön es ist, ein Land zu besuchen, das nicht von Touristen überflutet ist. Ich habe das oft nicht verstanden, da eine Infrastruktur für Touristen das Leben einfacher macht und man andere Touristen trifft. Da fühle ich mich dann auch sicherer.
Aber das wahre Leben der Einheimischen zu erfahren ist Gold wert.
Authentischer kann es nicht sein.
Laos wird als sehr sicher beschrieben. Die Menschen sind sehr freundlich. Es gibt so viele Kinder hier. Sie grüßen uns beim Vorbeifahren, winken uns zu.
Hier kommt ein Lastwagen mit der Fähre an. Ich frage mich, wie sich das Leben hier gestaltet. Wie oft werden die Menschen hier beliefert?
Nach dem Sonnenuntergang fahren wir zügig zurück. Es ist nicht ganz ungefährlich, da wir die ganzen Schlaglöcher mit der Smartphone-Taschenlampe nicht mehr so gut sehen können. Als wir zurück sind, wechsle ich zum zweiten Mal sämtliche Kleidung. Ich bin durchgeschwitzt. Mir tropft der Schweiß den ganzen Tag herunter.
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Heute verlasse ich die Insellandschaft und steuere Champasak an.
Zum Frühstück habe ich leider wieder Banane bekommen. Komischerweise wird immer angenommen, dass jeder gerne Bananen isst. Wenn ich Pancake mit Schokolade bestelle, ist Banane dabei. Wenn ich einen Shake bestelle, ist Banane dabei. Ich muss immer dazu sagen: "no sugar, no milk, no banana" :):):)
So sehen die Wasserfälle übrigens in der Trockenzeit aus, wenn der Wasserstand vier Meter niedriger ist.
Und hier ist ein wenig Nachhilfe in Geographie:
Bei diesen Pins treibe ich mich herum. Ich denke ich habe viel gesehen seit Januar, aber eigentlich ist es ein Witz, wenn man sich die ganze Erdkugel betrachtet.
Hier ist eine Karte von Laos. Ich bin momentan noch ganz weit im Süden nicht unweit der kambodschanischen Grenze. Mit dem Kayak waren wir ja sogar kurz in Kambodscha.
Hier ist die Mekong-Insellandschaft. Die zwei unteren Pins sind die Zwillingsinseln Don Det und Don Khon. Die obere Insel ist Don Khong, wo ich jetzt bin.
Irgendwann wird Laos touristisch so erschlossen sein wie Vietnam. Dann verliert es seinen Charme. Luang Prabang, eine Stadt im Norden ist schon so sehr touristisch geworden, dass die alltäglichen Almosengänge der Mönche eine Touristenattraktion sind. Da kleben die Touristen mit ihren Kameras förmlich an den Kitteln, ohne Scham. Man kann sogar gegen ein Entgelt selbst Almosen in Form von Essen spenden und sich dabei fotografieren lassen.
Ich finde das äußerst respektlos und entwürdigend für die Mönche. Das sind doch keine Tiere im Zoo.
Jedenfalls gefallen mir die Inseln sehr gut. Man kann super hier entspannen. In der Hochsaison soll Don Det allerdings eine Partyinsel sein. Kann ich mir gar nicht vorstellen. Vorgestern kam allerdings eine Gruppe betrunkener junger Menschen mit dem Boot an, jeder eine Flasche Gin oder Bier in der Hand. Die haben abends (nicht lange, aber immerhin) herum gegrölt. Muss das denn sein? Wir sind doch Gast auf dieser Insel. Und es rennen so viele Kinder auf der Straße herum. Und alle sind so freundlich.
Die werden irgendwann genug von uns haben.
Andererseits verdienen die Menschen mehr Geld mit den Touristen. Man kann es drehen und wenden wie man will...
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