Dienstag, 8. August 2017

8.8. Siem Reap


 8.8. 8.8. 8.8. 8.8. 8.8. 8.8. 8.8. 8.8. 8.8. 8.8. 8.8. 8.8. 8.8. 8.8. 8.8. 8.8. 8.8.

Um 4.30 Uhr fahren wir los, denn wir wollen den Sonnenaufgang bei Angkor Wat nicht verpassen. Nur habe ich leider zwei Stunden geschlafen.
Und während dieser kurzen Zeit wurde ich noch drei Mal wach.
Meine Zimmerkollegin schläft leider erst um 1 Uhr, gestern war es um 3 Uhr. Sie macht ständig Geräusche, steht auf, geht draußen eine rauchen. Wenn sie zurück kommt, riecht das Zimmer nach Rauch. Ich wache jedesmal auf.
Aber nicht nur im Zimmer ist es laut. Das ganze Haus ist so hellhörig, dass man jeden Schritt wahrnimmt. Ich spüre die ganzen Schwingungen im Haus.
Dann werden Türen zugeknallt bis um 1 Uhr. Ich habe wirklich genug vom Hostelleben. Ständig schaue ich auf die Uhr und zähle die Stunden herunter. Warum auch einschlafen, ich werde eh wieder geweckt, denke ich resignierend. Die Rahmenbedingungen und diese Gedanken sind ein wahrer Schlafkiller. 

Wir fahren eine halbe Stunde und dann wanke ich schlaftrunken zum See. Dort kann man den Sonnenaufgang besonders gut beobachten. Es ist wirklich sehr schön. Und schon wieder haben wir Glück mit dem Wetter.





















Mein Lieblingsbild. Herzen und Kleeblätter.



Ich bin nicht alleine.


Danach fahren wir zur Stadt Angkor Thom. Die Stadt hat vier Eingänge. Wir kommen durch das Südtor an:




Auf der linken Seite symbolisieren die Figuren das Gute. Sie haben freundliche Gesichter.






Und auf der rechten Seite das Böse, mit eigentlich ganz witzigen Gesichtern.






Hier nochmal das Gute.


Die Köpfe wurden restauriert von den Franzosen Anfang des
20. Jahrhunderts. Sieht etwas seltsam aus, alt neben neu, aber in weiteren 100 Jahren sehe alles wieder einheitlich aus, meint Tino. Es sind jetzt schon Nasen abgeschlagen zum Teil und durch die Witterungsbedingungen wird auch die Farbe sich angleichen. 



Und das Böse.




Das Eingangstor von der Innenseite.




Hier sieht man wie die Steinblöcke passgenau bearbeitet wurden. An dem mittleren Stein ist eine Mechanik angebracht und so kann zu beiden Seiten jemand stehen und den Steinblock an den äußeren schleifen. Dauert nur ein paar Stunden. Ist die Bearbeitung fertig, kann die Mechanik am nächsten Steinblock angebracht werden. Daher kommen die ganzen Löcher. Elefanten dienten beim Transport.




Wie fahren zum größten Tempel in Angkor Thom, dem Bayon, neben Angkor Wat die bekannteste und eindrucksvollste Tempelanlage. Berühmt wegen seiner meterhohen Türme, in denen Gesichter eingemeißelt wurden.






Bayon hat 54 Türme, die die 54 Städte aus der damaligen Zeit im
12. Jahrhundert repräsentierten.
36 Türme sind davon noch erhalten. Jetzt sind es nur noch 23 Städte, da Kambodscha viele Städte an Vietnam und Thailand verloren hat.









































Es ist 8.15 Uhr. Zeit für ein deftiges  Frühstück. Ich bestelle ein traditionelles Gericht: Amok Vegetables mit Reis, serviert in einer Kokosnussschale. Karotten, Zwiebeln und lange Bohnen in einer Currysoße. Das Gemüse ist klein geschnitten im Gegensatz zu dem Essen in Thailand, wo das Gemüse immer grob geschnitten wird.










Man sieht, das Nordtor ist nicht restauriert.


Der nächste Tempel ist Preah Khan:




















Neak Pean ist von einem Wasserreservoir umgeben:












Der Tempel steht in der Mitte, wo Buddha Richtung Osten meditierte.
Dies wird umrahmt von vier Bauten, in denen jeweils eine Steinfigur steht, die die vier Elemente repräsentieren. Der Elefant (Wasser), der Löwe (Feuer), das Pferd (Luft), ein Menschenkopf (Erde). Das Wasser ist heilig, und dient zum Reinigen der Sünden, damit man nach der Wiedergeburt ein gutes Leben hat.

Angkor Wat:


Um 11 Uhr geht es endlich zu Angkor Wat. Ich bin einigermaßen noch fit, halte mich mit Cola wach.


Und nun ein kurzer Geschichtsabriss:

Angkor Wat bedeutet "Stadt", "Tempelanlage". Sie ist die größte Tempelanlage in der Region Angkor.
Im 10. Jahrhundert wurden zahlreiche Bewässerungsanlagen und Stauseen angelegt. Dadurch gab es jedes Jahr eine reiche Reiserernte. Durch den Nahrungsüberschuss konnten große Städte und gewaltige Tempelanlagen errichtet werden.

Im 16. Jahrhundert besuchte ein portugiesischer Kapuziner als erste Person aus dem Westen die Anlage. Er war überwältigt! In den nächsten Jahrhunderten waren es Missionare und Kaufleute aus dem Westen, die Angkor Wat besuchten.

In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurden durch die Reiseberichte des Franzosen Henri Mouhot andere Forscher darauf aufmerksam. Die ersten Fotografien machte der Schotte John Thomson.
Im 20. Jahrhundert wurde Angkor Wat von dem französischen Institut École française d'extrême Orient restauriert und erstmals von Erde und Vegetation befreit. Es wurden Forschungen unternommen, allerdings durch den Bürgerkrieg und die Herrschaft der roten Khmer unterbrochen.
Das Monument blieb erhalten. Statuen wurden zum Teil beschädigt oder gestohlen.

Der Tempel ist ein Nationalsymbol, seit 1863 auf der Flagge abgebildet.


Witterungseinflüsse, tropische Vegetation und menschliche Zerstörungskraft haben den Tempeln zugesetzt. Unterschiedliche Organisationen sind damit beschäftigt, den weiteren Zerfall des Angkor Wat zu stoppen.


Angkor Wat ist das größte Sakralgebäude der Welt und zählt zu den großartigsten Bauwerken, die der Menschheit erhalten blieb. Die komplette Anlage ist aus Sandstein gebaut, ohne Verwendung von Bindemittel. Die Tempelanlage erstreckt sich über 200 Quadratkilometer. Sie dient noch immer als buddhistischer Tempel und ist Pilgerstätte für Mönche.

















Die Treppen zu den Tempeln sind immer schwindelerregend steil.














































Es ist wirklich nicht viel los um diese Uhrzeit. Das managt Tino immer sehr gut.















Angkor Wat ist das bedeutendste, größte und am besten erhaltene Bauwerk, aber nicht das Schönste. Der Tempel mit den Gesichtern und der Tempel mit den Bäumen sind sicher eindrucksvoller.

Ich genieße meine Zeit bei Angkor War trotzdem sehr. Ich bin stolz, dass ich hier sein darf, das Wetter ist toll und wenige Menschen sind unterwegs, sodass ich die Ruhe genießen kann.



Um 14.30 Uhr bin ich wieder im Hostel. Ich lasse mir Tipps geben von jemandem in einem Reisebüro für meine anstehende Reise nach Laos. Am Wochenende fahre ich. Dann ist The Final Countdown angesagt. Auch wenn ich manchmal am Liebsten nach Hause mag, freue ich mich jetzt wieder sehr auf die nächsten vier Wochen. Kambodscha tut mir gut. Nach dem Strand- und Schnorchel-Urlaub ist es schön, wieder Kultur zu erleben.




Am Abend gehe ich mit meiner Zimmerkollegin zur Fisch-Massage,...



...zum Nachtmarkt...









...und kambodschianisch essen. Es gibt Kürbis-Curry. Danach ist mir wieder schlecht. Diese Kokosmilch-Suppen sind einfach zu fettig.



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