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Ich fahre heute nach Vientiane. Es fahren Busse um 6.30 Uhr, 7.30 Uhr,
8.30 Uhr usw. Da ich anscheinend eine Stunde vorher zum Busbahnhof muss, fahre ich um 8.30 Uhr. Wir fahren also um 7.30 Uhr zum Busterminal und sind um 7.38 Uhr da. Ich kann es nicht fassen. Jetzt warte ich eine Stunde????
Wir fahren immerhin pünktlich um 8.30 Uhr los. Nach fünf Minuten machen wir allerdings eine Pause von 10 Minuten. Dann fahren wir 10 Minuten und machen wieder eine Pause von 10 Minuten. Ich hoffe, das zieht sich jetzt nicht so fort...
...tut es nicht. Wir kommen schon nach sieben Stunden an. 341 km waren es heute.
Ich sitze ganz hinten, bzw liege, da die halbe Rückbank frei ist.
Wir transportieren sogar einen Scooter ganz vorne.
Die Landschaft ist manchmal sehr schön auf dem Weg.
Es gibt kollektive Pinkel-Stopps, und zwar im Feld. Fast der ganze Bus steigt aus. Jeder sucht sich ein Plätzchen zwischen dem Gebüsch. Die Frauen weiter hinten. Die Männer bleiben vorne. Wirklich witzig.
Ich finde ein gutes Hostel und verabrede mich mit Dave, der mit dem Nachtbus gefahren ist, zum Essen. Wir essen traditionell laotisches Essen.
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Es ging mir nie besser in Laos. Gleich zwei Häuser nebenan gibt es die beste (nach Tripadvisor) französische Bäckerei. Ich habe immer so Glück mit den Hostels. Ganz selten habe ich schlecht gewählt.
Gerade als ich esse, sehe ich, wie viele Laoten mit Geschenken zum Tempel laufen, der gerade gegenüber liegt. Heute ist ein besonderer Tag für die Buddhisten. Es gibt eine Zeremonie.
Die Laoten hören aufmerksam zu, was die Buddhisten zu sagen haben oder legen ihre Geschenke in die Töpfe, die am langen Tisch aufgereiht stehen. Es gibt eigentlich hauptsächlich Reis zu essen. Die Geber legen in jeden Topf eine kleine Menge, so viel wie fünf Fingerspitzen greifen können, Klebereis in jeden Topf. Ziemlich unhygienisch, muss man zugeben. Außerdem gibt es ab und zu Obst, dafür aber viel abgepackte süße Teile und Geld. Das alles kommt mit dem Reis in den Topf. Nochmal unhygienisch!
Die Buddhisten trennen den Reis von den anderen Geschenken. Der Reis kommt in einen anderen Behälter oder eine Tüte und der Rest kommt erst mal in die großen Körbe. Zum Teil sind einzelne Geldscheine in Plastik gewickelt. Ist denn das zu fassen? A propos Plastik wird hier eh viel Unsinn getrieben. Zum Beispiel sieht man Bananen und Äpfel einzeln in Plastik verpackt. Wasser gibt es nur in Plastikflaschen. Beim Einkaufen bekommt man immer eine Plastiktüte. Es ist ein Trauerspiel!
Es gibt noch ein paar traditionelle Akte. Am Baum werden Kerzen angezündet und gebetet.
Zurück zum Buddhismus: mich wundert, dass die Menschen nichts Gesünderes geben. Sie könnten doch was kochen und in Plastiktüten packen. Auf den Märkten werden so immer Soßen, Nudeln etc transportiert. Da es immer mehr dickbäuchige und kranke Mönche gibt, hat man sogar angeordnet gesünderes Essen zu spenden. Ist aber noch nicht überall durchgedrungen. Schlussendlich müssen die Mönche immer das Gleiche essen. Denkt denn da niemand mit? Jetzt gibt es in Asien doch so hervorragendes Essen und die Mönche bekommen nur Reis!
Da fällt mir gerade was Skurriles ein. In den Tempeln legt man doch vor den Buddhastatuen große Schalen mit Obst hin. Das heißt, die Buddhastatuen bekommen sogar gesünderes Essen:):):)
Dave verlässt heute Vientiane und damit auch mich:( war sehr nett mit ihm. Morgen früh kommt Farida an. Vielleicht treffe ich sie zufällig.
Laos war bisher ganz nett, aber nichts im Vergleich zu Vietnam.
Ich weiß gar nicht, warum alle so von Laos schwärmen. Vielleicht machen die alle die Loops? Ich habe jetzt ein paar nette Orte gesehen, aber nichts hat mich umgehauen. Und dafür muss man weite Wege zurücklegen. Sehr gefallen hat mir allerdings die Insel. Der Tempel ist im Gegensatz zu Angkor Wat natürlich ziemlich klein. War aber sehr schön. Dann dieser Spinnen-Ausflug war nur wegen der Wasserfälle schön. Die Höhlen waren nett. Aber nichts Besonderes, wenn man die Höhlen in Vietnam gesehen hat. Die Landschaft ähnelt auch sehr Vietnam.
Jedenfalls habe ich ziemlich viel Spaß hier in der Hauptstadt. Es gibt hier Leute, Tempel, Shops. Die Stadt hat auch sehr viel Kulinarisches zu bieten.
Man sagt, Vientiane ist die angenehmste Hauptstadt der Welt. Mit nur 350.000 Einwohnern und der ruhigen Art der Laoten kann man das auch verstehen. Vientiane war schon im Jahr 1000 besiedelt und seit 1520 ist sie die Hauptstadt. Ich besichtige die Stadt mit dem Fahrrad. Erster Stopp ist eine Tierhandlung. Die Bilder sprechen für sich:(
Danach fahre ich ins COPE-Besucher-Zentrum. COPE ist eine Organisation, gegründet im Jahre 1996, die sich um Minenopfer kümmert. Sie unterstützt den Zugang zu Prothesen, Physiotherapie und Rehabilitation.
Laos ist das am stärksten bombardierte Land der Erde. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl wurden nirgendwo anders mehr Bomben abgeworfen als in Laos. Zwischen 1964 und 1973 flogen die US-Streitkräfte 580.000 Einsätze und warfen 270 Millionen, das sind 2 Millionen Tonnen, Streubomben über Laos ab, davon rund 30% Blindgänger (das sind 80 Millionen).
Jede 8 Minuten, 24 Stunden am Tag über 9 Jahre.
In 25 % Dörfern gibt es Blindgänger.
Mehr als 50.000 Menschen wurden getötet oder verletzt zwischen 1964 und 2011. Mehr als 20.000 zwischen 1974 und 2011.
Unter den 20.000 Betroffenen sind 40 % Kinder und 13.500 verloren Gliedmaßen.
Die Unfälle ereignen sich durch das Sammeln von Metall.
Die Kinder wissen nicht um die Gefahr. Sie können einen guten Gewinn damit erzielen. Unfälle passieren auch durch Feldarbeit, Erhitzen der Bomben unter Kochstellen.
Eine Streubombe kann bis zu 1000 individuelle Submunitionen enthalten. Insgesamt sind es 670 Millionen davon. Eine, so groß wie eine Orange, kann eine Fläche von drei Fußballfeldern zerstören.
Jeden Tag suchen und entschärfen 3000 Männer und Frauen Bomben. Dadurch konnten die Unfälle dezimiert werden.
302 Fälle waren es im Jahre 2008, 42 Fälle im Jahre 2015.
15.000 Menschen benötigen medizinische, rehabilitative und psycholo-soziale Unterstützung. Dies hat sich COPE zur Aufgabe gemacht.
Das Museum zeigt Kurzfilme, die man auch bei YouTube ansehen kann: "Bomb harvest", "surviving the peace". Die Liste enthält die Namen der Kurzfilme.
Ziemlich schockierend, ich bin sehr getroffen. Ich habe diese Woche übrigens zwei Kinder mit einem Bein gesehen.
Nach dem Besuch der Hunde und des Museums versuche ich meine Gedanken wieder auf Positives zu lenken. Ich besichtige einige Tempel.
Pha That (Stupa) Luang:
Diese Sehenswürdigkeit ist das nationale Heiligtum und Wahrzeichen des Landes. Die Stupa wurde Ende des 16. Jahrhunderts gebaut.
Opfergaben
Meine Essenspause mache ich in einem vegetarischen Restaurant. Es gibt ein "all you can eat"-Buffet. Schmeckt ziemlich gut.
Patuxai:
Patuxai ist ein Denkmal für die Gefallenen der Befreiungskriege und wurde in den 60er Jahren gebaut.
Deckenmalerei
Der Ausblick von oben.
Wat (Tempel) Si Saket:
Es ist der älteste erhaltene Tempel der Hauptstadt.
Im Wandelgang sind hunderte von Buddhastatuen aus verschiedenen Epochen ausgestellt.
Ein Brautpaar hat ein Fotoshooting.
Am Ende meiner Tour fahre ich am Mekong entlang. Auf der anderen Seite liegt Thailand.
Den Sonnenuntergang genieße ich an der Uferpromenade. Da ist einiges los. Der Nachtmarkt verläuft hier. Es gibt allerdings hauptsächlich Kleidung und Sonstiges zu kaufen. Außerdem wird Sport gemacht und gespielt. Viele beobachten aber auch einfach nur zwei Paraglider, die einen Propeller hinter ihrem Rücken montiert haben. Die zwei düsen mit viel Lärm hin und her.
Zwei Kanu-Teams sind auch unterwegs.
Das Wetter war heute ganz gut. Heute Morgen und heute Abend kurze Zeit Regen. Ansonsten meist bewölkt, so war auch das Fahrradfahren angenehm.
Ich habe viel gemacht heute und freue mich auf mein Bett:)
22.8. 22.8. 22.8.
Ich frühstücke noch einmal beim Franzosen und laufe zur Bushaltestelle. Ich fahre zum Buddhapark.
Auf dem Weg kaufe ich mir noch einen Shake und gehe dort auf Toilette. Die Leute haben meist einfach vorne einen Verkaufsraum und im hinteren Bereich grenzt sofort ihre Wohnung an. Ich laufe quasi durch ihr Wohn- bzw. Schlafbereich. Sehr wahrscheinlich schläfst dort die ganze Familie.
Die Busfahrt dauert eine Stunde.
Der buddhapark beherbergt 200 hinduistische und buddhistische Betonstahl-Skulpturen. Es gibt Buddha-Figuren, aber auch skurrile Skulpturen, Tiere, Götter und Dämonen. Der Park wurde 1958 gebaut.
Gleich am Anfang des Parks steht ein 6 Meter hoher Bau, der ein Kürbis darstellen soll. Man kann auf sehr steilen Treppen ohne Geländer bis nach oben steigen und hat einen schwindelerregenden Ausblick auf den Park.
Der dreiköpfige Elefant ist mein Favorit!
Am Auffälligsten und Bekanntesten ist der überdimensional große liegende Buddha.
Er hat eine Höhe von 40 Metern.
Der Innenraum des Kürbisses.
Der Ausblick vom "Kürbis"
Nach einer Stunde fahre ich wieder zurück. Es ist sehr heiß.
Ho Phra Keo
Ich besuche zum Abschluss noch den ehemaligen Königstempel der laotischen Monarchie, erbaut im Jahre 1565
Mein Mittagessen beim Franzosen, bevor es um 13.30 Uhr nach Vang Vieng geht.
Hi Nici, ich bin in Indonesien unterwegs und denke sehr viel an Dich. Viele liebe Grüße, Inge
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